Heftige Kritik an FIFA und Katar durch Abgeordnete

Abgeordnete des EU-Parlaments haben den Weltfußballverband (FIFA) und den umstrittenen WM-Gastgeber Katar vehement kritisiert. Die liberale Politikerin Katalin Cseh sprach bei einer Debatte gestern Abend im EU-Parlament von der „Weltmeisterschaft der Schande“. Miguel Urban, Mitglied der Linksfraktion, sprach sich für einen Boykott der Veranstaltung aus. Sozialdemokrat Niels Fuglsang forderte FIFA-Präsident Boss Gianni Infantino zum Rücktritt auf.

Stella Kyriakides, die für die EU-Kommission an der Debatte teilnahm, sagte, Katar sei auf seinem Weg der Menschenrechte noch nicht am Ende. „Zahlreiche Herausforderungen bleiben bestehen“, meinte sie in der Debatte. Homosexualität sei verboten, Arbeiter seien gestorben, Löhne nur zum Teil oder gar nicht ausgezahlt worden. Sie betonte aber auch, es habe Verbesserungen gegeben, wie etwa einen Mindestlohn für Arbeiter.

Rückendeckung für die WM gab es lediglich aus dem rechten Lager. Der AfD-Politiker Nicolaus Fest sagte: „Wenn in Rom, verhalte dich wie die Römer. Das sollten wir auch Katar zugestehen.“ Sein Parteikollege Maximilian Krah teilte mit, man müsse respektieren, dass Katar keine Regenbogensymbole im Stadion haben wolle. Die FIFA hatte mit Strafen gedroht, sollten WM-Kapitäne die „One Love“-Armbinde bei den Spielen tragen. Am Donnerstag stimmt das EU-Parlament über eine Resolution zur Weltmeisterschaft ab.