Junta in Mali verbietet Aktivitäten bestimmter NGOs

Die Militärjunta im westafrikanischen Mali hat die Aktivitäten aller von Frankreich unterstützten Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Land verboten.

Interimsregierungschef Oberst Abdoulaye Maiga erklärte gestern in sozialen Netzwerken, das Verbot sei eine Antwort auf Frankreichs kürzliche Einstellung der Entwicklungshilfe für Mali. Das Verbot trete sofort in Kraft und beziehe sich auf alle NGOs, die Gelder aus Frankreich erhielten oder materielle sowie technische Unterstützung, auch im humanitären Bereich, fügte Maiga hinzu.

Aus mit Aktivität der Söldnertruppe Wagner begründet

Frankreich hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, die Entwicklungshilfe für Mali zu stoppen. Es hieß aber, dass die humanitäre Hilfe sowie die Unterstützung von einigen malischen Organisationen der Zivilgesellschaft weitergehen solle.

Paris begründete den Stopp der Entwicklungszusammenarbeit damit, dass die herrschende Militärjunta auf Kräfte der berüchtigten, kremlnahen russischen Söldnertruppe Wagner zurückgreife.

Bamako weist das zurück und räumt lediglich die Unterstützung von „Ausbildnern“ der russischen Armee ein. Maiga sagte, es handle sich um „frei erfundene Behauptungen“ und um ein Täuschungsmanöver, „das die nationale und internationale öffentliche Meinung täuschen und manipulieren soll mit dem Ziel, Mali zu destabilisieren und zu isolieren“.

Die Zusammenarbeit westlicher Staaten mit der Regierung in Bamako hat sich seit dem Militärputsch im August 2020 deutlich verschlechtert. Wegen Unstimmigkeiten mit der Militärjunta hatte Frankreich im August dieses Jahres seinen dortigen Militäreinsatz „Barkhane“ nach neun Jahren beendet. An dem Einsatz zur Bekämpfung islamistischer Gruppen in der Sahelzone waren bis zu 5.500 französische Soldaten beteiligt gewesen.