Nach Angaben von Armeechef Dudung Abdurachman wurden am Dienstag die Leichen von 14 Menschen gefunden, die bei einem Erdrutsch infolge des Bebens am Montag verschüttet wurden. „Wir suchen noch nach Opfern“, sagte er. Ein ganzes Cafe sei von Erdmassen begraben worden.
„Wir wissen nicht, ob sich irgendjemand daraus retten konnte.“ Die Einsatzkräfte versuchten mit Baggern und Muldenkippern, den Zugang zu Gebieten freizuschaufeln, die durch Schlammlawinen von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Die Zerstörungen sind gewaltig.
Medizinisches Personal knapp, Stromausfälle in Spitälern
Das Erdbeben hatte sich Montagmittag (Ortszeit) etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet. Das Epizentrum des Bebens lag laut USGS in der Nähe von Cianjur in der Provinz Westjava, wo es auch die schwersten Schäden gibt. Viele Verletzte könnten nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe, sagte der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suhermanweiter.
In mehreren Krankenhäusern sei wegen des Erdbebens stundenlang der Strom ausgefallen, und die Ärztinnen und Ärzte hätten die Verletzten auf der Straße behandelt. Bis zum Abend sei die Stromversorgung teilweise wiederhergestellt worden.
Der Polizeichef von Cianjur, Doni Hermawan, sagte auf Metro TV, nach einem Erdrutsch seien eine Frau und ein Baby gerettet worden. Ein weiterer verschütteter Mensch sei aber seinen Verletzungen erlegen. Im Fernsehen waren Bilder von zerstörten Häusern und Straßen zu sehen. Viele der Opfer seien von Trümmerteilen ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, sagte der Leiter des nationalen Katastrophenschutzes.
Suche nach Vermissten
Nach dem verheerenden Erdbeben auf der indonesischen Insel Java läuft die Suche nach Verschütteten und Vermissten auf Hochtouren. Über 160 Menschen sind bisher ums Leben gekommen, aber die Zahl der Toten dürfte noch weiter steigen.
Keine größeren Schäden aus Jakarta gemeldet
Durch die Erschütterungen gerieten auch Hochhäuser in der rund 100 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Jakarta ins Schwanken. Menschen rannten in Panik ins Freie, größere Schäden oder Verletzte wurden aus der Hauptstadt aber nicht gemeldet. Örtliche Medien berichteten über schwere Schäden an einem Krankenhaus, einem islamischen Pensionat sowie an diversen Geschäften.
Indonesiens Meteorologiebehörde warnte die Menschen in der am stärksten betroffenen Region vor Nachbeben. Sie sollten vorerst im Freien bleiben, sagte Behördenchefin Dwikorita Karnawati.
Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Jänner vergangenen Jahres kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der indonesischen Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.