Südkoreas Lkw-Fahrer streiken: Lieferketten gefährdet

Ein weiterer Streik der gewerkschaftlich organisierten Lkw-Fahrer in Südkorea bedroht zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate die Lieferketten.

„Wir haben keine andere Wahl, als die gesamte Logistik in Korea einzustellen“, sagte Lee Bong Ju, Vorsitzender der Cargo Truckers Solidarity Union (CTSU), heute. Er warnte davor, dass Öllieferungen an wichtige Raffinerien und der Transport in großen Häfen und Industrieanlagen ausgesetzt werden könnten.

Lkw-Fahrer demonstrieren in Südkorea
Reuters/Yonhap

„Wenn der Streik der Frachtarbeitergewerkschaft weitergeht, wird er nicht nur die Großindustrie, sondern auch den Lebensunterhalt der Menschen und die Volkswirtschaft insgesamt zu sehr belasten“, sagte der südkoreanische Regierungschef Han Duck Soo.

Angesichts der steigenden Kraftstoffkosten fordern die Lkw-Fahrer die Verlängerung des als „Safe Freight Rate“ bekannten Mindestlohnsystems, das Ende des Jahres ausläuft, sowie die Ausweitung der Leistungen für Lkw-Fahrer in anderen Branchen.

Die Gewerkschaft fordert, dass große Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie gegen die Mindestlohnregeln verstoßen. Die Regierung in Seoul hat sich zwar bereiterklärt, die Regelung um drei Jahre zu verlängern, die weiteren Forderungen der Gewerkschaften jedoch abgelehnt.