Yanagiharas „Ein wenig Leben“ kommt auf Bühne in London

Der Roman „Ein wenig Leben“ der US-Autorin Hanya Yanagihara wird im kommenden Jahr in London auf die Bühne gebracht, wie die BBC am Mittwoch berichtete. Die Bühnenadaption wird ab dem 25. März für insgesamt drei Monate am Harold Pinter Theatre in London zu sehen sein. Es ist die englischsprachige Premiere des Stücks, das der belgische Regisseur Ivo van Hove bisher nur auf Niederländisch inszeniert hat.

Der britische Schauspieler James Norton wird laut BBC die Hauptrolle (Jude) übernehmen. Mit ihm auf der Bühne stehen Zach Wyatt (Malcolm), Omari Douglas (JB) und Luke Thompson (Willem). Yanagihara selbst sagte über die Besetzung, es sei die „außergewöhnlichste“, die sie sich je wünschen hätte können. Die Bühnenfassung des 720 Seiten langen Buchs wird dem Medienbericht zufolge drei Stunden und vierzig Minuten dauern.

„Herzzerreißend“

Gegenüber der BBC sagte Regisseur Hove: „Das Buch ist eine Art Mysterium, weil es ein großer Bestseller wurde. Es ist ein bisschen seltsam, weil es über grausame Dinge spricht, über eine traumatische Erfahrung, die jemanden für den Rest seines Lebens verfolgt. Aber nach all diesen Jahren ist der Theatersaal jeden Abend voll.“

Es sei ein Stück, dass die Zuseher und Zuseherinnen stark bewegen würde – vor allem junge, so Hove. Auch der „Guardian“ befand in einer Kritik, das Stück sei „fesselnd“, aber nichts für schwache Nerven. Für den „Telegraph“ ist es „erschütternd, zermürbend und herzzerreißend“.

Die amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara bei der Verleichung der Ellie Awards im März 2018 in New York City
APA/AFP/Getty Images/Nicholas Hunt

Geschichte über Freundschaft

Die 1974 in Los Angeles geborene US-amerikanische Journalistin und Schriftstellerin mit hawaiianisch-koreanischen Wurzeln landete mit ihrem 2015 erschienenen Roman „Ein wenig Leben“ einen international gefeierten Millionenbestseller.

In dem schmerzhaft drastischen, viel und kontrovers diskutierten Buch geht es um die wahre Bedeutung von Freundschaft, um Liebe und Hass, um Kindheit und Älterwerden und um Narben aus der Vergangenheit, die nie zu verheilen scheinen.