„Dick Pic“-Paragraf: Plakolm will gegen Penisbilder vorgehen

Das ungefragte Zuschicken von „Dick Pics“ – also Penisbildern – will Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) unter Strafe stellen. „Belästigung bleibt Belästigung, egal wo sie passiert“, betonte sie in einer Aussendung. Was im echten Leben strafbar sei, müsse auch im Internet Konsequenzen haben. In Deutschland gibt es bereits einen solchen „Dick Pic“-Paragrafen, der eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vorsieht.

In Österreich sei derzeit lediglich das Weiterleiten der Bilder, nicht aber das Zusenden strafbar. Dabei seien zahlreiche Frauen betroffen: 41 Prozent der befragten weiblichen Millennials (zwischen 1981 und 1998 Geborene) hätten mindestens einmal ein unerbetenes Penisbild bekommen, zitiert die Aussendung eine Erhebung des Instituts YouGov aus dem Jahr 2018. Bei jungen Frauen zwischen 18 und 24 Jahren waren es sogar 47 Prozent.

Unterstützung vom Koalitionspartner

Nach deutschem Vorbild wird nun ein eigener Absatz in Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs, der sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen betrifft, gefordert.

Die stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski, sieht durch Plakolms Vorstoß ihre eigene „schon lange bekannte Forderung nach einem Dickpic-Verbot“ unterstützt. Die „Lücke“, dass es für Versender von Penisbildern keine rechtlichen Konsequenzen gibt, „können wir jetzt schnell mit einer entsprechenden Bestimmung im Verwaltungsstrafrecht schließen“, so Disoski in einer Aussendung.