KV-Verhandlungen: Auch bei TA droht Streik

Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen bergen viel Zündstoff. In mehreren Branchen stocken die Gespräche, und es drohen Streiks. Nach den Eisenbahnern und den Brauereien will die Gewerkschaft nun auch im Telekom-Bereich einen Antrag auf Streikfreigabe beim ÖGB einbringen.

Es geht um die 10.000 Beschäftigten bei der teilstaatlichen, börsennotierten Telekom Austria (TA). Vier Verhandlungsrunden brachten hier bisher kein Ergebnis.

„Sofern in der nächsten Verhandlungsrunde am Montagabend kein abschließbares Angebot des Vorstandes am Tisch liegt, werden wir die Verhandlungen unterbrechen. Dann werden wir uns am Dienstagvormittag gemeinsam mit der A1-Belegschaft bei österreichweit stattfindenden Betriebsversammlungen beraten, wie wir darauf antworten werden“, kündigte A1-Betriebsratschef Werner Luksch heute an.

10,6 Prozent Plus gefordert

Die Belegschaftsvertretung fordert ein Gehaltsplus von 10,6 Prozent. „Ein derartiges Angebot zu unterbreiten, obwohl die Unternehmensgewinne nur so sprudeln, kann man nur als Verhöhnung der Belegschaft werten“, so Luksch.

Streik in Brauereien am Montag

Die Brauereimitarbeiter haben für Montag Warnstreiks angekündigt. Sie lehnen das jüngste Angebot der Arbeitgeber über 6,5 Prozent Gehaltserhöhung als zu niedrig ab.

Dessen ungeachtet haben die Arbeitgeber ihren Mitgliedsbetrieben empfohlen, einseitig „freiwillig“ die Löhne und Gehälter rückwirkend mit 1. Oktober um 6,5 Prozent erhöht als „akonto“ auszuzahlen. Damit sollen „die Beschäftigten nicht noch länger auf eine Teuerungsabgeltung warten müssen“.

Es sei bedauerlich, dass „die Gewerkschaften offenbar nicht bereit sind, ihre Forderungen an bereits getätigten Abschlüssen anderer Branchen zu orientieren und dabei die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Betriebe zu berücksichtigen, um eine für beide Seiten tragbare und vernünftige Lösung zu finden“, kritisieren die Arbeitgeber.

ÖBB geben Warnung aus

Für Montag steht zudem ein ganztägiger Bahnstreik im Raum. Fix ist er aber noch nicht, da Gewerkschaften und Arbeitgeber noch eine weitere Verhandlungsrunde für möglich halten, die Terminfindung war heute Mittag noch im Gange.

Sollte es zum Streik kommen, würde der ganze Zugsverkehr zum Erliegen kommen, warnten die ÖBB und ersuchten die Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.