Erdbebenübung mit Person in Löwenkostüm
EBU/NHK
Zoo in Japan

Erdbebenübung in Löwenkostüm

Ein japanischer Zoo hat bei einer Erdbebenübung den Ausbruch von Wildtieren simuliert. Dabei war auch ein Mitarbeiter im Löwenkostüm im Einsatz. Es sei aber eine ernste Übung, so der Zoo über einen möglichen Spaßfaktor.

Während der kostümierte Beschäftigte unter den Blicken der Besucherinnen und Besucher auf zwei Beinen durch den Tennoji-Zoo in Osaka stolzierte, versuchten seine Kolleginnen und Kollegen mit Helmen, Schilden und Netzen sowie der Unterstützung der Feuerwehr, den „Löwen“ wieder einzufangen. „Für die Besucher mag das amüsant ausgesehen haben, aber für uns war das eine ernste Übung“, sagte ein Sprecher des Zoos am Freitag.

Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt. Jedes Jahr werden daher im ganzen Land Katastrophenübungen abgehalten. Der Zoo in Osaka ging diesmal davon aus, dass bei einem plötzlichen Erdbeben der Stärke sechs ein Löwe während der Öffnungszeiten entkommt, wie die Zeitung „Mainichi Shimbun“ berichtete.

Japan: Erdbebenübung im Löwenkostüm

Ein japanischer Zoo hat bei einer Erdbebenübung den Ausbruch von Wildtieren simuliert. Dabei war auch ein Mitarbeiter im Löwenkostüm im Einsatz. Während der kostümierte Beschäftigte unter den Blicken der Besucherinnen und Besucher auf zwei Beinen durch den Tennoji-Zoo in Osaka stolzierte, versuchten seine Kolleginnen und Kollegen mit Helmen, Schilden und Netzen sowie der Unterstützung der Feuerwehr, den „Löwen“ wieder einzufangen. Auch wenn sich das anwesende Publikum über die Aktion amüsierte, handelte es sich um eine durchaus ernst gemeinte Übung. Die Zooleitung wollte hiermit den Ernstfall proben, falls bei einem plötzlichen Beben ein Löwe aus seinem Gehege entkommen sollte.

Auch Betäubungsgewehr eingesetzt

Infolge einer starken Erschütterung wurde der Käfig des Löwen beschädigt. Der „Löwe“ benutzt dann einen umgestürzten Baum, um zu entkommen, durchstreift das Zoogelände und greift Zoomitarbeiter und Zoomitarbeiterinnen an – sehr zum Gaudium der Besucher und Besucherinnen.

Erdbebenübung mit Person in Löwenkostüm
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Der „Löwe“ ist „bewusstlos“ und kann jetzt ohne größere Gefahr eingefangen werden

Strikt nach Lehrbuch, wie es hieß, trieben die Einsatzkräfte im Zoo den alles andere als bedrohlich wirkenden „Löwen“ in die Enge. Ein Tierarzt legte am Ende mit einem Betäubungsgewehr auf das „Tier“ an – woraufhin der zweibeinige „Löwe“ ein wenig theatralisch in die Knie ging, alle viere von sich streckte – und sich am Ende wohl etwas erschöpft in Netze gewickelt abtransportieren ließ. Gefahr gebannt, hieß es am Ende der Aktion. Simuliert wurde auch, dass durch das Beben das Glas eines Gebäudes bricht und Besucherinnen und Besucher verletzt.

Erdbebenübung mit Person in Löwenkostüm
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Und gut verpackt geht es wieder ab in den Käfig

Erst kürzlich stärkeres Beben

Japan wurde erst unlängst von einem stärkeren Erdbeben erschüttert. Das Beben der Stärke 6,1 ereignete sich nach Angaben des japanischen Wetterdienstes von Mitte November vor der Küste der Präfektur Mie in einer Tiefe von etwa 350 Kilometern. Die Erschütterungen waren auch in der Hauptstadt Tokio und in vielen anderen japanischen Städten zu spüren, vor allem in den Präfekturen Fukushima und Ibaraki weiter nördlich.

Im ehemaligen Atomkraftwerk Fukushima wurden laut den Angaben keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. In Tokio wurden kurzzeitig die Shinkansen-Schnellzüge und die U-Bahnen angehalten, der Verkehr wurde aber schon nach kurzer Zeit wieder aufgenommen.

Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war nach einem Erdbeben der Stärke 9,0 im März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste AKW-Unglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Etwa 18.500 Menschen starben damals durch den Tsunami oder gelten bis heute als vermisst.