China: 26-stöckiges Schweinehochhaus sorgt für Aufsehen

In der chinesischen Provinz Hubei ist kürzlich ein 26-stöckiges Schweinehochhaus in Betrieb gegangen – und sorgt seither für Aufsehen. Dem britischen „Guardian“ zufolge handle es sich um den mit Abstand „größten in einem einzigen Gebäude untergebrachten Schweinemastbetrieb der Welt“. Jährlich könnten dort 1,2 Millionen Schweine geschlachtet werden. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass das Risiko für den Ausbruch von Seuchen durch die Eröffnung derartiger Mastbetriebe steigt.

Die Farm nahm bereits Anfang Oktober die Produktion auf, als das Unternehmen hinter der Anlage – Hubei Zhongxin Kaiwei Modern Farming – seine ersten 3.700 Schweine aufnahm.

Die vier Milliarden Yuan (563 Millionen Euro) teure Farm verfügt über 30.000 automatisierte Fütterungsstellen. Die Abfälle der Schweine will das Unternehmen zur Erzeugung von Biogas verwenden. Die Arbeiter müssen überdies mehrere Desinfektions- und Testrunden durchlaufen, bevor sie den Betrieb betreten können.

Fachleute bei riesigen Schweinefarmen uneins

„Im Vergleich zu traditionellen Zuchtmethoden sind Hochhausschweinefarmen intelligenter, mit einem hohen Grad an Automatisierung und Biosicherheit. Gleichzeitig hat es den Vorteil, Landressourcen zu sparen“, wurde Zhu Zengyong, Professor am Institut für Tierwissenschaften der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften, im „Guardian“ zitiert. Deren Beliebtheit habe in den vergangenen beiden Jahren laut Zhu zugenommen.

Andere Fachleute befürchten jedoch, dass riesige Schweinemastbetriebe die Wahrscheinlichkeit für Seuchenausbrüche erhöhten. „Intensiveinrichtungen können die Wechselwirkungen zwischen domestizierten und wilden Tieren und ihren Krankheiten verringern, aber wenn eine Krankheit ins Innere gelangt, können sie wie ein Lauffeuer zwischen den Tieren ausbrechen“, sagte Matthew Hayek, Assistenzprofessor für Umweltstudien an der New York University.

Dirk Pfeiffer, Lehrstuhlprofessor an One Health an der City University of Hong Kong, stimmte dem zu und ergänzte: „Die wahrscheinlich noch wichtigere Frage wird sein, ob diese Art der Produktion angesichts der scheinbar unaufhaltsamen Bedrohung durch einen verheerenden Klimawandel mit der Notwendigkeit vereinbar ist, sich in Richtung eines reduzierten Fleischkonsums zu bewegen.“