In dem für weltweite Lieferketten wichtigen Südkorea wollen Verkehrsministerium und Gewerkschaften kommende Woche erstmals offiziell Gespräche über den Streik der Lkw-Fahrer führen. Tausende Fahrerinnen und Fahrer haben seit Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt. Der landesweite Streik ist bereits der zweite in weniger als sechs Monaten.
„Wir haben die Gewerkschaft um ein Gespräch gebeten, und die Lkw-Gewerkschaft hat uns ein Treffen am Montag vorgeschlagen“, sagte ein Vertreter des Verkehrsministeriums. Das Treffen sei allerdings noch nicht festgezurrt. Ein Gewerkschaftssprecher bestätigte die Angaben.

Aktuell 5.400 Personen an Streik beteiligt
Dem Verkehrsministerium zufolge nahmen aktuell etwa 5.400 Personen an 150 Orten landesweit an dem Streik teil. Am ersten Tag seien es noch 9.600 gewesen. Die führende Gewerkschaft CTSU will mit der Aktion unter anderem eine Verlängerung der Mindestlohngarantien durchsetzen. Sie droht damit, die Öllieferungen an großen Raffinerien sowie den Transport in großen Häfen und Industrieanlagen zu stoppen.
Auswirkungen bereits zu spüren
Auswirkungen durch den Streik sind bereits zu spüren, sie treffen Autobauer sowie Zement- und Stahlproduzenten. Die Regierung drohte streikenden Fahrern damit, ihnen die Lizenzen zu entziehen, sollte der Streik länger andauern.
Im Juni verzögerte ein achttägiger Streik der Lkw-Fahrer den Transport von Gütern für die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens, von Autos bis hin zu Halbleitern. Dadurch wurden Produktionsausfälle von geschätzt mehr als 1,2 Milliarden Dollar verursacht.