Kiew wirbt mit „Getreide aus der Ukraine“ um Afrika

Kiew hat im Werben um die Unterstützung der Länder Afrikas und Asiens im Ukraine-Krieg den Start des internationalen Hilfsprogramms „Getreide aus der Ukraine“ angekündigt.

„Die Ukraine war und bleibt ein Garant für die Welternährungssicherheit, und selbst unter solch harten Kriegsbedingungen arbeitet die ukrainische Führung für die globale Stabilität“, sagte Wolodymyr Selenskyj heute bei einer Pressekonferenz zum Besuch von Belgiens Premier Alexander de Croo.

Das Programm sieht Nahrungsmittellieferungen an die ärmsten Länder vor. Laut Selenskyj geht es um bis zu 60 Schiffe, die bis Mitte nächsten Jahres aus den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen um Odessa in Armenhäuser im Sudan, im Jemen und in Somalia entsandt werden sollen.

Europäische Schiffe sagten Finanzierung zu

Mehrere europäische Länder haben zugesagt, die Lieferungen im Rahmen des Welternährungsprogramms zu finanzieren. So hat der deutsche Kanzler Olaf Scholz bereits erklärt, ein von Deutschland gesponsertes Schiff des Programms sei derzeit auf dem Weg, um ukrainisches Getreide nach Äthiopien zu liefern.

Bei seinem Besuch versprach de Croo auch belgische Hilfe. „Diese Initiative ermöglicht es, möglichen Problemen mit der Ernährungssicherheit in bestimmten afrikanischen Ländern vorzubeugen.“ Zudem unterstütze sie auch die ukrainische Wirtschaft.

Am Tag des Gedenkens an Hungersnot Holodomor

Der Zeitpunkt von Selenskyjs Ankündigung ist kein Zufall: Die Ukraine gedenkt heute mitten im Krieg der verheerenden Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren. „Einst wollten sie uns durch Hunger zerstören, nun durch Dunkelheit und Kälte“, schrieb Präsident Selenskyj auf Telegram mit Blick auf Russlands Angriffe auf die Energieinfrastruktur seines Landes.