Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus

Russland und die Ukraine haben bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche Kriegsgefangene ausgetauscht. „Uns ist es gelungen, zwölf unserer Leute zu befreien“, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, gestern auf seinem Telegram-Kanal mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Austausch von neun Soldaten mit russischer Staatsangehörigkeit. Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen mehr als neun Monate.

Bei den Ukrainern handelt es sich nach Angaben aus Kiew um neun Soldaten und drei Zivilisten, die als vermisst gemeldet worden waren. Bei den „Russen“ soll es sich um Bewohner der selbst ernannten „Donezker Volksrepublik“ im Osten der Ukraine handeln. Separatisten in der Region hatten sich 2014 mit Unterstützung Moskaus für unabhängig von Kiew erklärt. Im September 2022 ließ Kreml-Chef Wladimir Putin die Region als eines von vier ukrainischen Gebieten annektieren.

US-Denkfabrik: Kreml will Unzufriedenheit eindämmen

Die neue Bereitschaft Moskaus zu Austauschen erklärt die US-Denkfabrik Institute for the Study of the War damit, dass der Kreml die zunehmende Unzufriedenheit der eigenen Bevölkerung über die Mobilmachung eindämmen wolle. Viele Russen fürchten um Angehörige.