Bandenkriminalität: Honduras verstärkt Grenzschutz

Im Kampf gegen die Bandenkriminalität hat die Regierung in Honduras mehr als 600 Polizisten zur Verstärkung des Grenzschutzes mobilisiert. Einheiten der Militärpolizei wurden gestern an die Grenzen zu Guatemala, El Salvador und Nicaragua entsandt. Ihre Aufgabe sei es, „die Einreise von Mitgliedern krimineller Strukturen“ aus den Nachbarländern und insbesondere aus El Salvador zu verhindern, sagte ein Sprecher der Militärpolizei laut AFP.

El Salvadors Staatschef Nayib Bukele hatte nach einem deutlichen Anstieg der Morde in dem Land der Bandenkriminalität im März den „Krieg“ erklärt. Seitdem wurden mehr als 58.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen.

Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro hatte am Donnerstag einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt, um die von ihrer Regierung angekündigte „Rückgewinnung rechtsfreier Gebiete“ in Honduras umzusetzen. Nach Angaben von Polizeichef Gustavo Sanchez wurden zu diesem Zweck mindestens 20.000 Beamte mobilisiert.

Busfahrerprotest in Tegucigalpa

Vor einigen Tagen hatten in der Hauptstadt Tegucigalpa Hunderte Busfahrer gegen die Erpressung durch kriminelle Banden protestiert. Nach Gewerkschaftsangaben wurden seit Jahresbeginn rund 400 Beschäftigte im Transportwesen durch Erpresser getötet.

Honduras leidet wie die Nachbarländer Guatemala und El Salvador unter Gewalt, Armut und Korruption. Zu den gewalttätigsten Gangs in der Region gehören die Mara Salvatrucha und Barrio 18. Gemeinsam mit den Drogenkartellen terrorisieren sie in den drei zentralamerikanischen Ländern große Teile der Bevölkerung und machen diese damit zu den gefährlichsten Staaten weltweit.