Neuer Haftbefehl gegen Verdächtigen im Fall Maddie

Gegen den im Fall des verschwundenen Mädchens Madeleine „Maddie“ McCann verdächtigen Deutschen ist ein neuer Haftbefehl erlassen worden. Die zuständige Strafkammer habe einen dringenden Tatverdacht für fünf Sexualstraftaten bejaht, teilte das Landgericht Braunschweig heute mit.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Oktober Anklage gegen den 45-Jährigen erhoben. Ihm werden drei Fälle schwerer Vergewaltigung und zwei Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen.

Taten in Portugal

Die Taten soll er zwischen Ende Dezember 2000 und Juni 2017 in Portugal begangen haben, wo im Mai 2007 die damals dreijährige Britin McCann aus einer Apartmentanlage verschwand. Die Ermittlungen zu ihrem Verschwinden gehen ungeachtet der aktuellen Anklage weiter, hatten die Strafverfolger im Oktober betont.

Im Juni 2020 hatten das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend mitgeteilt, dass der Deutsche im Fall Maddie unter Mordverdacht stehe.

Derzeit sitzt der Mann eine siebenjährige Haftstrafe ab, die er für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz bekam. Da diese Haftzeit wegen der Vergewaltigung der US-Amerikanerin im September 2025 voll verbüßt wäre, hatte die Staatsanwaltschaft auch den Haftbefehl beantragt.