Schutzmaßnahmen für Great Barrier Reef unzureichend

Wegen unzureichender Maßnahmen der australischen Regierung zu seinem Schutz droht das Great Barrier Reef seinen Platz auf der Weltnaturerbe-Liste der UNESCO zu verlieren.

Trotz beispielloser Fortschritte der Wissenschaft und bei den praktischen Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren sei das Riff „deutlich durch Klimawandelfaktoren beeinträchtigt“, so Eleanor Carter von der Umweltorganisation IUCN und UNESCO-Vertreter Hans Thulstrup.

Klimakrise gefährdet Riff

Die Fähigkeit des Riffs, sich von den Auswirkungen der Erderwärmung zu erholen, seien „substanziell beeinträchtigt“. Die beiden Fachleute empfehlen daher, das Great Barrier Reef auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten zu setzen. In diesem Fall bestünde das Risiko, dass das Riff von der UNESCO-Liste gestrichen wird.

Es fehle bei der australischen Strategie zum Erhalt des Riffs an klaren Klimazielen, kritisierten Carter und Thulstrup. Außerdem würden einige zugesagte Schutzmaßnahmen nicht vollständig umgesetzt, insbesondere hinsichtlich der Wasserqualität und der Fischerei.

Die australische Regierung hatte im Jänner angekündigt, in den kommenden neun Jahren insgesamt eine Milliarde australische Dollar (649 Mio. Euro) in Maßnahmen zum Erhalt des einzigartigen Ökosystems zu stecken. Die Organisation Climate Council erklärte, das sei so, als ob man „ein Pflaster auf ein gebrochenes Bein“ klebe.