ORF-Topos-Start mit starker Publikumsnachfrage

Knapp 200.000 Zugriffe hat der Start der neuen ORF-Digitalplattform ORF Topos (konkret: 191.000 PI) gestern gebracht. Die neue ORF-Plattform verbindet die Bereiche Wissenschaft, Kultur, Religion und Gesellschaft und möchte für das Publikum in jeder Nutzungssituation ein multimedial passendes Angebot präsentieren.

Topos, das ein neues, zusätzliches Angebot des ORF im Digitalbereich darstellt, ist über topos.ORF.at zu erreichen und wird fester Bestandteil des Aufmacherbereichs und Kurznachrichtenteils von ORF.at sein.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verwies auf die strategische Dimension des Projekts: „ORF Topos ist ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Kulturauftrags im digitalen Zeitalter und ein weiterer Schritt in der Transformation des ORF zur multimedialen Public-Service-Plattform.“

Screenshot der neuen ORF Topos Homepage
ORF Topos
Die Startseite von topos.ORF.at – im „Light Mode“. Wer vor allem gerne Videos schaut, kann auf den „Dark Mode“ gehen.

Handschlag zwischen digital und linear

Ende Jänner dieses Jahres hatte die KommAustria endgültig grünes Licht für dieses Digitalangebot gegeben, das in kurzer Zeit von der ORF Online und Teletext entwickelt wurde – und das, so verspricht es der Topos-Verantwortliche Gerald Heidegger, „vor allem ein Brückenschlag zwischen digital und linear sein soll, im Sinne unseres Publikums – und im Sinne der Weiterentwicklung unserer Angebotssprachen auf allen Ebenen“.

Alle Berichte von Topos werden multimediale Elemente miteinander verzahnen – gleichzeitig wird neben der Verbindung von Videos, Audios, Grafiken und Animationen auch der Liveaspekt eine große Rolle spielen. „Für jede Situation das richtige Erzählelement“, lautet das Credo von ORF Topos. Der Vorteil für die Nutzerinnen und Nutzer: Berichte sowie Bewegtbilder und Audios können deutlich länger auf der Plattform dargestellt und damit genutzt werden. „Wir möchten ein Informationsangebot sein ebenso wie eine Wissensmaschine und ein Wissensreservoir“, erinnert Heidegger.

ORF Topos ist ein Angebot, das sich nicht nur thematisch weit zu einem breiten Publikum hin öffnet, sondern überall funktionieren soll – auf verschiedenen Plattformen und Geräten: auf dem Smartphone in der U-Bahn, in der Kaffeepause untertags am PC, auf dem Sofa daheim mit dem Tablet in der Hand, im Web unter topos.ORF.at, auf Instagram – @topos.orf – und mitunter auch im Fernsehen und Radio, selbstredend jeweils plattformadäquat präsentiert. Themen von Topos werden damit auch Teil der linearen Programme sein – und die linearen Programme wiederum Teil von Topos.

Video-Player
ORF
Lesen oder schauen? Das Video scrollt mit

Zeitgenossenschaft, Zeugenschaft

Das Topos-Team bietet gemeinsam mit verschiedenen Abteilungen des ORF gesellschaftliche und kulturelle Reflexion und berichtet laufend über wissenschaftliche Entdeckungen und den Stand der Forschung.

Gerade in den Videobeiträgen stehen dabei die Protagonistinnen und Protagonisten im Vordergrund – sie sprechen für sich selbst. Eine Influencerin etwa erklärt, wie sie gelernt hat, ihren Körper zu akzeptieren, auch wenn er keinen gängigen Insta-Normen entspricht. Eine Rapperin aus der Ukraine zeigt, wie sie den Menschen in Kriegszeiten Mut macht – um selbst nicht durchzudrehen.

Light- oder Dark-Mode wählen
ORF
Light Mode oder Dark Mode: Man darf sich den passenden Hintergrund wählen. Automatisch ist der helle Modus eingestellt.

Neue Erzählsprachen zu entwickeln – und diese sowohl für den digitalen als auch linearen Einsatz zu denken –, ist erklärtes Ziel der Plattform, die mit dem Start redaktionell wie technologisch laufend weiterentwickelt werden soll.

Serien sind ein prägender Bestandteil von Topos ab dem Start der Plattform: So beleuchtet die Serie „Straussmania“ ab 1. Dezember in 31 Kapiteln die verschollenen Orte der Populärkultur des 19. Jahrhunderts. Mit dabei die Breite der Musikszene, von den Wiener Philharmonikern über Franui, die Gegenwartskomponistin Johanna Doderer bis zu zahlreichen Expertinnen und Experten aus der Musik und Kulturbranche.

Screenshot der neuen ORF Topos Homepage in Darkmode
ORF Topos
Topos-Navigation im „Dark Mode“

Prominente Serien zum Start

Gestartet wird ORF Topos mit der bereits aus dem Vorjahr bekannten Webserie „Die Doppelte Frau“ (Regie: Beate Thalberg), die in der Verbindung von Zeitgeschichte und Film noir die Nazi-Zeit und den Wiederaufbau Österreichs in den Blick nimmt.

Die gemeinsam mit der TV-Kultur entwickelte Serie „Archive des Schreibens“ ist mit allen bisherigen Folgen fester Bestandteil von ORF Topos und wird heute mit einem neuen Schriftstellerporträt fortgesetzt. Die neue Generation des Schreibens in Österreich soll in dieser Serie für sich selbst sprechen und im Vorfeld des Österreich-Schwerpunktes auf der Buchmesse in Leipzig 2023 einen prominenten Auftrittsort bekommen.

„Die Doppelte Frau“ – Fortsetzung der erfolgreichen Webserie

Kleines Team, große Themen

Ebenso fester Bestandteil von Topos mit breiter Beteiligung quer durch den ORF: „Fünf Fragen an Kulturnerds“, das gemeinsam mit Ö1, FM4 und dem Fernsehen entwickelt wurde und das Format der Kritik auf neue, dynamische Beine stellt. „Wir spüren mit einem kleinen Team neue Themen auf und suchen nach medialen Verknüpfungen für neue Nutzungssituationen“, so der bei Topos für die neuen Formatentwicklungen zuständige Simon Hadler.

Screenshot der ORF Topos Spezialseite „Archive des Schreibens“
ORF Topos

Die Topos-Serien im Überblick

„Die Doppelte Frau“ – Fortsetzung eines kreativen Experiments: Die Webserie im Film-noir-Stil über einen Kriminalfall um ein Salzburger Fotoatelier avancierte im Vorjahr zum Überraschungserfolg in ORF.at und wird nun in ORF Topos fortgesetzt: In drei neuen Episoden kommen weitere Details zur wahren Entstehungsgeschichte bekannter historischer Fotografien der Salzburger Festspiele ans Licht.

Die Erzählung setzt im Jahr 1938 ein und führt bis in die Gegenwart. Klassische Spielszenen, Graphic-Novel-Elemente und Found-Footage-Material werden dabei zu einer filmischen Collage verdichtet. Verena Altenberger leiht Betty Steinhart, einer zentralen Figur der Krimiserie, ihre Stimme, und ORF-Kulturmoderatorin Teresa Vogl tritt erstmals als Schauspielerin und Sängerin in Erscheinung und wagt sich damit auf neues berufliches Terrain. Buch und Regie: Beate Thalberg, Produktion: Glitter & Doom (ab 28. November 2022).

„Straussmania“ – Popkultur des 19. Jahrhunderts: Im Vorfeld des Neujahrskonzerts spürt „Straussmania“ den verschwundenen Orten der Wiener Populärkultur des 19. Jahrhunderts nach, die mit der Musik der Strauss-Dynastie und ihren Zeitgenossen eng verknüpft sind. „Straussmania“ lässt in 31 Episoden jene Spielorte wiederaufleben, an denen sich einst Tausende Menschen den Hits ihrer Zeit hingaben. Beim Lokalaugenschein im Prater und dem Areal der „Neuen Welt“, einem einst beliebten Vergnügungsetablissement im Westen Wiens, kommt es u. a. zu Begegnungen mit dem Ensemble Wien, der Musikbanda Franui, dem jungen Stargeiger Yury Revich und Volksoperndirektorin Lotte de Beer (ab 1. Dezember 2022).

„Archive des Schreibens“ – Texte einer neuen Generation: Die Reihe „Archive des Schreibens“ bietet jungen Stimmen der heimischen Literaturszene eine Bühne: Bis zum Österreich-Schwerpunkt bei der Leipziger Buchmesse im April 2023 entstehen persönliche Charakterstudien aufstrebender Autorinnen und Autoren, die sich selbst der Welt vorstellen und diese zugleich reflektieren, ohne dass jemand ihr kreatives Schaffen und ihre jeweiligen Positionen von außen kommentiert.

So entstehen literarische Selbstporträts und weitsichtige Gesellschaftspanoramen, die Innenschau und Ausblick zugleich bieten. Wie wird aus einer Idee ein Buch? Nach welchen Gesetzen funktioniert die Literaturwelt? Und welchen Beitrag kann die Kunst zur Lösung aktueller Krisen leisten? Diesen und anderen Fragen widmen sich Olga Flor, Xaver Bayer, Elias Hirschl, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Anna Baar, Robert Prosser, Teresa Präauer und Michael Stavaric.