London bestellt chinesischen Botschafter ein

Wegen der Festnahme eines BBC-Reporters am Rande regierungskritischer Proteste in Schanghai hat das britische Außenministerium den chinesischen Botschafter einbestellt.

„Wir haben deutlich gemacht, dass dieses Verhalten der chinesischen Behörden völlig inakzeptabel ist“, zitierte die Nachrichtenagentur PA heute Regierungskreise in London. Der Kameramann wurde der BBC zufolge beim Filmen einer Demonstration von Polizisten auch geschlagen.

Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums hatte die Festnahme damit begründet, dass sich der Reporter nicht als Journalist zu erkennen gegeben und seinen Presseausweis nicht freiwillig vorgezeigt habe.

Es sind die größten Proteste in China seit der blutigen Niederschlagung der Tian’anmen-Proteste 1989: In vielen Großstädten des Landes wird gegen die strikte Null-Covid-Politik demonstriert. Auch explizite Rufe nach einem Rücktritt von Parteichef Xi Jinping sind zu hören – nach Ansicht des China-Experten Christoph Steinhardt ist das ein Novum. Ein Szenario a la Tian’anmen hält er dennoch für unwahrscheinlich – aus verschiedenen Gründen.

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