Katars Energieminister gegen Änderungen im Umgang mit LGBTQ

Der katarische Energieminister Saad Scharida al-Kaabi hat Änderungen im Umgang mit homosexuellen Menschen in seinem Land infolge der Fußball-WM eine Absage erteilt. „Als Muslime glauben wir daran, dass LGBTQ nicht akzeptabel ist in unserer Religion“, sagte Kaabi dem Sender „Bild TV“ in einem gestern veröffentlichen Interview.

„Das islamische Gesetz akzeptiert LGBTQ nicht.“ Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Internationale Kritik an der Haltung Katars in dieser Frage wies er zurück.

„Der Westen will uns das diktieren, was er will“, sagte er. Es werde verlangt, „dass wir als Kataris uns verändern müssen. Dass wir unsere Religion, unseren Glauben ändern müssen.“ Das sei „nicht akzeptabel“.

WM in Katar bleibt Bühne für Politisches

Möglichst wenig unerwünschte Politik, das ist für die FIFA und den Veranstalter Katar die Devise für die umstrittene Fußball-WM. Doch vergeblich: Wie ein Hintergrundrauschen begleitet die Weltlage das sportliche Geschehen. Das zeigt sich an brisanten Matches wie jenem zwischen den USA und dem Iran gestern, aber auch an heiklen Protestaktionen. Diese bleiben auch innerhalb der Stadien nicht aus.

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Bei dem Match zwischen dem Iran und den USA protestierten Aktivistinnen der russischen Punk-Gruppe Pussy Riot auf der Tribüne für Frauenrechte im Iran. Sie trugen gestern Abend im Stadion Al-Thumama in Doha T-Shirts mit der Aufschrift „Woman Life Freedom“ („Frau Leben Freiheit“) und dem Logo des Iranischen Fußballverbands. Einige von ihnen hatten zudem bunte Sturmhauben auf dem Kopf, wie auf Bildern zu sehen war.

Während des WM-Endspiels 2018 in Russland waren vier Aktivisten von Pussy Riot in Polizeiuniformen auf den Rasen gelaufen, ein Moskauer Gericht hatte dafür 15 Tage Arrest verhängt.