H&M streicht 1.500 Stellen

Die schwedische Modekette H&M plant wegen der hohen Inflation als erster großer europäischer Einzelhändler den Abbau zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Das Unternehmen werde rund 1.500 Stellen streichen und im vierten Quartal eine Restrukturierungsbelastung von 800 Millionen schwedischen Kronen (rund 73 Mio. Euro) verbuchen, teilte das Unternehmen heute mit. H&M ist nach der spanischen Zara-Mutter Inditex der zweitgrößte Modehändler der Welt.

„Wir befinden uns in einer großen Übergangsphase, und die gesamte Einzelhandelsbranche steht vor vielen Herausforderungen“, sagte Nils Vinge, Leiter der Abteilung Investor Relations bei H&M. Er verwies auf die Herausforderungen durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die steigenden Kosten für Rohstoffe, Fracht und Energie.

Meiste Kürzungen in Schweden selbst

„Es ist ganz klar, dass die Verbraucher weniger Geld zur Verfügung haben, nachdem sie ihre Lebensmittel und Energie bezahlt haben. Es liegt also auf der Hand, dass die Nachfrage nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis steigt.“ Der Löwenanteil der Kürzungen werde Schweden betreffen.

Zuvor hatte Konzernchefin Helena Helmersson mitgeteilt, dass das Kosten- und Effizienzprogramm die Überprüfung der Organisation beinhalte und das Personal betreffen werde. „Wir werden unsere Kollegen dabei unterstützen, die bestmögliche Lösung für ihren nächsten Schritt zu finden.“

Im September hatte H&M einen Plan zur Einsparung von zwei Mrd. schwedischen Kronen pro Jahr angekündigt, ohne Details zum Sparpaket zu nennen. Inflation, zurückhaltende Kunden und einmalige Kosten im Zusammenhang mit der Abwicklung des Russland-Geschäfts hatten beim Modehändler zu einem Gewinneinbruch im dritten Quartal geführt.