Dschihadistenmiliz IS verkündet Tod ihres Anführers

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers verkündet. Der Iraker Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi sei „im Kampf gegen die Feinde Gottes“ getötet worden, erklärte ein Sprecher der Miliz gestern im Nachrichtenkanal Telegram, ohne Angaben zum Zeitpunkt und den Umständen des Todes zu machen. Er fügte hinzu, zum neuen „Kalifen der Muslime“ sei Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi ernannt worden.

Die USA begrüßten den Tod des IS-Chefs. Das teilte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby, mit.

Zweifel an Echtheit der Botschaft

Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Netzwerken verbreitet.

IS-Experte Hassan Hassan zweifelte an der Echtheit der Nachricht. Dschihadisten hätten den Tod ihrer Anführer und Kommandeure schon häufig vorgetäuscht, um den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern. Wer hinter dem Kampfnamen Abu al-Hassan al-Haschimi steckte, wurde bisher nicht bekannt.

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. Beobachter warnen davor, dass die Dschihadisten ihren Einfluss wieder ausweiten könnten.