Russisches Militär meldet Erfolge im Donbas

Bei den schweren Gefechten im Donbas in der Ostukraine haben russische Truppen nach Moskauer Angaben die ukrainischen Verteidiger an zwei Stellen zurückgedrängt. Zum einen sei das Dörfchen Andrijiwka etwa neun Kilometer südlich der Stadt Bachmut erobert worden, teilte das russische Verteidigungsministerium gestern mit.

Zum anderen gebe es Fortschritte bei der Großstadt Donezk. Zuvor hatte die Ukraine mitgeteilt, ein Vorrücken russischer Truppen sei abgewehrt worden.

Bachmut versperrt Weg nach Kramatorsk und Slowjansk

Russische Kräfte versuchen seit Monaten, Bachmut zu erobern, das den Weg zu den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk versperrt. Eingesetzt sind dort Separatisteneinheiten der selbsternannten Republik Donezk, die Söldnertruppe Wagner sowie reguläre russische Truppenteile. Russische Militärblogger berichteten indes, dass Andrijiwka noch unter ukrainischem Sperrfeuer liege.

Das russische Militär meldete auch einen erfolgreichen Angriff auf Wodjane bei Donezk, eines der von der ukrainischen Armee kontrollierten Frontdörfer zwischen den Städten Awdijiwka und Donezk.

Kiew: Russland bereitet neue Angriffe vor

Nach Erkenntnissen der ukrainischen Streitkräfte haben die russischen Streitkräfte derzeit eine „Raketenpause“ eingelegt. Allerdings nutze das russische Militär diese Unterbrechung zur Vorbereitung neuer schwerwiegender Angriffe, so Wadim Skibizki, Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Zum einen überprüfe die russische Seite, welche Ziele anzugreifen seien, zum anderen werde die Wirkung bisheriger Angriffe ausgewertet.

Darüber hinaus würden neue Raketen auf einen Einsatz vorbereitet, sagte Skibizki weiter. „Das braucht Zeit.“ Da Russland einen Großteil seiner gefechtsbereiten Raketen aufgebraucht habe, würden nunmehr Projektile, die noch zu Sowjet-Zeiten gebaut wurden, aus den Arsenalen geholt und aufbereitet. Viele dieser alten Raketen hätten entweder ihre Ziele überhaupt nicht erreicht oder seien schon während des Anflugs explodiert.

Dennoch setze Russland auch einige moderne Raketen aus der strategischen Reserve ein. „An den Bruchstücken und Trümmern erkennen wir, dass die Raketen in diesem Jahr gebaut wurden“, sagte Skibizki. „Das heißt, sie gehen direkt vom Fließband in den Einsatz.“ Auch wenn die Produktionszahlen im Vergleich zur Vorkriegszeit deutlich zurückgegangen seien, baue Russland unter Umgehung der Wirtschaftssanktionen immer noch genügend Marschflugkörper und Waffen, die gegen die Ukraine eingesetzt würden.