Lawrow: Westen führt Krieg gegen Russland

Das russische Außenministerium wirft dem Westen vor, in der Ukraine einen Krieg gegen Russland zu führen. „Der Krieg, den der kollektive Westen gegen Russland losgetreten hat, wirkt sich auf die Lage der strategischen Stabilität aus“, sagte Außenminister Sergej Lawrow heute bei einer Konferenz in Moskau. Die Ukraine und ihre Bürgerinnen und Bürger würden dabei als „Verbrauchsmaterial“ verheizt, erklärte der 73-jährige russische Chefdiplomat.

Die Ukraine werde vom Westen zur Fortsetzung des Kriegs gedrängt, führte Lawrow dabei aus. Russland überfiel vor gut neun Monaten, am 24. Februar 2022, die Ukraine. Den eigenen Angriffskrieg bezeichnet die russische Führung allerdings nur als „militärische Spezialoperation“ und rechtfertigt diesen immer wieder damit, dass er nur einem Angriff der Ukraine zuvorgekommen sei.

Erneut Kritik an NATO

Lawrow kritisierte einmal mehr die Unterstützung der Ukraine durch Länder der NATO. Russlands Sicherheitsdoktrin ziele darauf ab, jede Konfrontation zwischen den Atommächten zu verhindern, da es zu einer unkontrollierten Eskalation kommen könne. „Die westlichen Kollegen versuchen nun von diesem Teil der Formel abzuweichen“, klagte er.

Die Ukraine sei in einen „Brückenkopf gegen russische Interessen verwandelt“ worden, die NATO sei kein Verteidigungsbündnis mehr, sondern ein Aggressor. „Der expansionistische Globalismus, den dieser aggressive Block demonstriert, ist beispiellos.“

Er sei sicher, dass die Mehrheit der Staaten die Gefahr erkenne, die diese neue Linie der Militärallianz bedeute, sagte Lawrow. Russland stellte er als eine Art Vorreiter gegen den westlichen Kolonialismus dar, um die Staaten Asiens und Afrikas auf seine Seite zu ziehen.