FTX-Gründer Bankman-Fried: „Nie versucht zu betrügen“

Sam Bankman-Fried, Gründer und ehemaliger Chef der inzwischen bankrotten Kryptobörse FTX, hat in seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Zusammenbruch seines Unternehmens versucht, sich von Betrugsvorwürfen zu distanzieren.

Er habe nicht wissentlich Kundengelder bei FTX mit Geldern seiner eigenen Handelsfirma Alameda Research vermischt. Bankman-Fried gab auf dem Dealbook Summit der „New York Times“ ein Interview, obwohl ihm seine Anwälte davon abgeraten hatten.

FTX-Gründer Bankman-Fried im Interview
APA/AFP/Getty Images/Thos Robinson

Der Liquiditätsengpass bei FTX entstand, nachdem Bankman-Fried heimlich zehn Milliarden Dollar (rund 9,6 Mrd. Euro) an FTX-Kundengeldern zu Alameda Research verschoben hatte, berichtete Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Mindestens eine Milliarde Dollar an Kundengeldern sei den Angaben zufolge verschwunden. Bankman-Fried sagte gegenüber Reuters, das Unternehmen habe nicht „heimlich transferiert“, sondern seine „verwirrende interne Kennzeichnung“ falsch gelesen.

Konkurs und Rücktritt am 11. November

FTX meldete Konkurs an, und Bankman-Fried trat am 11. November als Geschäftsführer zurück, nachdem Händler innerhalb von drei Tagen sechs Milliarden Dollar von der Plattform abgezogen hatten und die konkurrierende Börse Binance einen Rettungsversuch abgebrochen hatte.

„Gegen Ende des 6. Novembers stellten wir alle Daten zusammen … die offensichtlich Teil der Dashboards sein sollten, die ich immer im Auge hatte … und als wir uns das ansahen, gab es ein ernstes Problem“, sagte Bankman-Fried heute. Bankman-Fried fügte hinzu, dass er „nie versucht habe, Betrug zu begehen“, und dass er persönlich nicht glaube, dass er strafrechtlich verantwortlich ist.