Neues Onlinetool informiert über „Stromsparzeiten“

Das Klimaschutzministerium und der Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) haben heute ein neues Onlinetool vorgestellt, mit dem Haushalte und Unternehmen gezielter Strom sparen können. So soll der Stromverbrauch zu Spitzenzeiten reduziert werden, damit insgesamt weniger Gas benötigt wird. Das soll die Versorgungssicherheit erhöhen und mittelfristig auch preisdämpfend wirken.

Auf Energie.gv.at veröffentlichen das Klimaschutzministerium und die APG ab sofort täglich, zu welchen Zeiten des nächsten Tages es am meisten Sinn hat, Strom zu sparen.

Konkret sind das jene Zeiten, zu denen der Stromverbrauch der Haushalte und Unternehmen so hoch ist, dass er nicht mehr durch erneuerbare Energie gedeckt werden kann und Gaskraftwerke zugeschaltet werden müssen. Die Spitzenzeiten sind in Österreich grundsätzlich werktags von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 17.00 bis 19.00 Uhr.

„In Summe ist Potenzial da“

Die APG errechnet tagesaktuell aus Daten der Stromproduktion, also etwa der Windlage und der Wasserführung in den Flüssen, des Stromimports und des Stromverbrauchs, zu welchen Stunden Stromsparen am meisten Sinn hat. Das Netz könne entlastet werden, indem Aktivitäten, die Strom verbrauchen, nach Möglichkeit auf Tageszeiten verschoben werden, die außerhalb der Spitzenzeiten liegen.

„Wenn Sie die Möglichkeit haben, beispielsweise den Wäschetrockner nicht in der Hochverbrauchszeit zu starten, sondern das vielleicht auf 20.00 oder 21.00 Uhr zu verlegen, ist damit schon viel geholfen“, sagte APG-Vorstand Gerhard Christiner. „Das klingt für den Einzelverbraucher oder den Haushalt vielleicht nach wenig, in Summe, über die ganze Bevölkerung, ist da aber Potenzial da.“

Zu Spitzenzeiten rund 10.000 Megawatt

Noch besser sei es, den Stromverbrauch nach Möglichkeit grundsätzlich zu reduzieren. „Verbrauchsreduktion ist das sicherste Mittel, um gut durch den Winter zu kommen“, sagte der Leiter der Sektion Klima und Energie im Ministerium, Jürgen Schneider.

Zu Spitzenzeiten werden in Österreich im Winter rund 10.000 Megawatt verbraucht, eine Einsparung von fünf Prozent entspreche der Leistung des Gaskraftwerks Mellach, so Christiner. Das spare Gas, trage zur Versorgungssicherheit bei, verkürze die Merit-Order und wirke so mittelfristig preisdämpfend und führe außerdem zu weniger CO2-Emissionen.