Briefbomben: Spanien vermutet Zusammenhang mit Krieg

Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass die Briefbombenserie in seinem Land mit dem Krieg in der Ukraine im Zusammenhang steht.

Die insgesamt sechs unter anderem an führende Politiker und Botschaften verschickten Briefbomben könnten mit der russischen Invasion der Ukraine zu tun haben, habe der Minister in einer Mitteilung an seine EU-Kollegen und die EU-Kommission geschrieben, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press heute. Das Ministerium bestätigte den Bericht auf Anfrage.

Medienberichten zufolge enthielten die Sendungen selbst gebastelte Mechanismen, die eine relativ geringe Menge an pyrotechnischem Material und kleine Metallkugeln enthielten. Beim Öffnen werde keine Explosion, sondern eher eine Stichflamme ausgelöst, schrieben die Zeitung „El Pais“ und der TV-Sender RTVE heute unter Berufung auf Polizeikreise.

Nur eine der Sendungen war am Mittwoch im Garten der ukrainischen Botschaft ausgelöst worden und hatte einen Sicherheitsbeauftragten an der Hand verletzt. Zum möglichen Absender gab es keine Angaben, und niemand bekannte sich zu den Taten.

Der mögliche Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ergab sich aus den Adressaten. Dabei handelte es sich neben der ukrainischen Botschaft um ein Rüstungsunternehmen, dessen Produkte an die Ukraine geliefert wurden, sowie um Ministerpräsident Pedro Sanchez, Verteidigungsministerin Margarita Robles, das EU-Satellitenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejon und die US-Botschaft.