Vucic bleibt EU-Westbalkan-Gipfel fern

Aus Ärger über den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti bleibt der serbische Präsident Aleksandar Vucic einem geplanten Gipfeltreffen der Europäischen Union mit sechs Westbalkan-Staaten fern. Das kündigte er gestern Abend im regierungsnahen Fernsehsender Pink TV an. Zu dem Treffen am 6. Dezember in Tirana wird auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) erwartet.

Vucic empörte sich über den Umstand, dass Kurti gestern den kosovo-serbischen Politiker Nenad Rasic zum Minister für Volksgruppen ernannt hatte. Rasic ist Chef der gemäßigten Progressiven Demokratischen Partei (PDS), die nicht von der Regierung in Belgrad kontrolliert wird.

In den kosovarischen Regierungen hält meist ein Vertreter der Serbischen Liste (SL) einen Ministerposten. Diese Partei stimmt ihre Politik eng mit der Führung in Belgrad ab.

In dem Fernsehinterview gab sich Vucic wütend über die Ernennung von Rasic. „Sie zeigt, dass man die Vertreibung der Serben aus dem Kosovo und Metohija will“, behauptete er. Die EU würde eine „erbärmliche, antiserbische Haltung“ an den Tag legen. Kurti bezeichnete er als „terroristischen Abschaum“.