Generalstaatsanwalt: Religionspolizei im Iran aufgelöst

Im Iran ist nach Angaben des Generalstaatsanwalts die Religionspolizei aufgelöst worden, die bisher hauptsächlich für die Einhaltung der Kleidungsvorschriften von Frauen zuständig war. „Die Religionspolizei wurde aufgelöst, aber die Justizbehörde wird sich weiterhin mit dieser gesellschaftlichen Herausforderung auseinandersetzen“, zitierte die Tageszeitung „Schargh“ den Generalstaatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri. Weitere Details gab es nicht.

Kritikerinnen und Kritiker der politischen Führung reagierten verhalten auf die Ankündigung. Das Problem sei nicht die Religionspolizei, sondern der Kopftuchzwang, schrieb ein iranischer Aktivist auf Twitter. „Frauen müssen überall ohne Kopftuch verkehren können“, forderte er. Und das sei „nur der erste Schritt“.

Beobachterinnen und Beobachtern zufolge würde die Auflösung der Religionspolizei zwar kein Ende des Kopftuchzwangs für Frauen bedeuten, aber einen wichtigen Teilerfolg der Frauenbewegung im Iran darstellen.