Widerstand gegen Todesurteile für Studenten in Myanmar

Nach Todesurteilen für sieben Studenten der Dagon University in Myanmar durch ein Militärgericht fordert die Menschenrechtsorganisation Altsean-Burma einen Stopp aller Hinrichtungen in dem Land. „Das muss sofort enden“, schrieb die Gruppe gestern auf Twitter. Nach Angaben der Menschenrechtler sollen die vor einigen Tagen verhängten Urteile am Mittwoch vollstreckt werden.

Todesurteile als „politisches Mittel“ gegen Opposition

UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk warf der Militärjunta am Wochenende vor, Todesurteile als „politisches Mittel“ gegen die Opposition einzusetzen. „Das Militär führt weiterhin Verfahren vor Geheimgerichten durch, was gegen die Grundprinzipien fairer Prozesse verstößt“, so der österreichische Experte. Er forderte ebenfalls die Aussetzung aller Hinrichtungen.

Bereits am Donnerstag hatten Studierende der Dagon University gegen die drakonischen Strafen für ihre Kommilitonen protestiert. „Wir akzeptieren die Entscheidung der Gerichte nicht, die Stützpfeiler des terroristischen Militärs sind“, hieß es auf der Facebook-Seite der Studierendenvereinigung der Dagon University. Die nun verhängten Strafen träfen Unschuldige.

Die Junta hatte im Juli vier prominente Demokratieaktivisten hingerichtet und damit ein seit Jahrzehnten geltendes Moratorium für die Vollstreckung von Todesstrafen aufgehoben. Nach Informationen von Menschenrechtsorganisationen sitzen derzeit 139 zum Tode verurteilte Junta-Gegner in den Gefängnissen des Landes.