Prozess zu Brüssler Terroranschlägen begonnen

Mehr als sechs Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen in Brüssel hat vor einem Geschworenengericht die Gerichtsverhandlung gegen mutmaßliche Verantwortliche und Helfer begonnen.

Unter den Angeklagten befindet sich auch Salah Abdeslam. Der 33-Jährige wurde wegen der Anschlagsserie 2015 in Paris bereits zu lebenslanger Haft verurteilt. Die meisten Angeklagten sitzen aus Sicherheitsgründen in einem Glaskasten. Das Urteil wird von einer zwölfköpfigen Jury gefällt. Erwartet wird es voraussichtlich nächsten Sommer.

Verteidiger und Angeklagte mit Gesichtsmasken im Gerichtssaal
APA/AFP/Olivier Matthys

Bei den Angriffen am 22. März 2016 hatten drei Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) Bomben auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem und in einer U-Bahn-Station im EU-Viertel gezündet. Dabei wurden 32 Menschen getötet und Hunderte teils schwer verletzt.

Zusammenhänge mit Pariser Attentaten vermutet

Zehn Männer sind nun für diese Tat angeklagt, von denen einer mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten wird 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an 695 Menschen sowie die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legt die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last.

Sechs der Angeklagten wurden bereits im Prozess um die Pariser Attentate am 13. November 2015 verurteilt. Damals hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in der französischen und in der belgischen Hauptstadt gehen wahrscheinlich auf dieselbe Terrorzelle zurück.