Blimlinger über Förderung des Qualitätsjournalismus

Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, kann sich Adaptionen am Entwurf zur Qualitätsjournalismusförderung vorstellen. So werde es noch eine Änderung bei der erforderlichen Zeichenanzahl geben, so Blimlinger gestern im Presseclub Concordia.

In zahlreichen Stellungnahmen geäußerte Kritik an den Plänen für die „Wiener Zeitung“ konnte sie dagegen im Rahmen einer teils hitzig und emotional geführten Debatte großteils nicht nachvollziehen.

Zur neuen geplanten Qualitätsjournalismusförderung ist die Begutachtungsfrist noch nicht verstrichen. Dennoch sind bereits mehrere Kritikpunkte geäußert worden – etwa dass Onlinemedien 30 Millionen Zeichen redaktionellen Inhalts im Jahr publizieren und mindestens 300.000 Unique User pro Monat aufweisen müssen.

„Bei der Zeichenanzahl werden wir sicher noch eine Änderung haben. Uns wäre am liebsten, wenn sie gänzlich wegfällt“, so Blimlinger. Denn es solle nicht auf „eingeklopfte Zeichen“ ankommen.

Ist keine „Innovationsförderung“

Die nötigen 300.000 Unique User dürften laut Blimlinger aber „kein Problem“ darstellen, wie sie in Gesprächen mit Marktteilnehmern erfahren haben will. Wer ihr diese Einschätzung mitgeteilt habe, wollte sie auf erstaunte Nachfragen aus dem Publikum nicht kundtun.

Dass primär große Medienhäuser von der neuen Förderung profitieren und kleineren der Markteintritt erschwert wird, ist ein weiterer Kritikpunkt. „Ja, es ist keine Innovationsförderung“, sagte Blimlinger. Eine solche müsste anders aufgesetzt werden, was aber nicht Teil des Koalitionsübereinkommens sei.

In den meisten Ländern, wo Medienförderung ausgeschüttet wird, orientiere man sich zudem an der Größe der Medien, sagte die Mediensprecherin der Grünen.