Brunner will sich nicht in OMV-Angelegenheit einmischen

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat auf den Vorschlag von OMV-Chef Alfred Stern, die OMV-Gashandelstochter OGMT zu verstaatlichen, zurückhaltend reagiert.

Er werde sich in operative Angelegenheiten der OMV nicht einmischen, sagte Brunner heute zur APA und verwies auf die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG. Die will aber eine noch laufende Analyse abwarten, bei der auch eine Übernahme der Verantwortung durch die Republik geprüft werde.

Stern hatte im „Kurier“ und in der „Presse“ argumentiert, dass die OMV die Gasversorgung von ganz Österreich nicht alleine abdecken könne und auch keinen Versorgungsauftrag habe. „Dafür braucht es eine nationale Gashandelsfirma, die alle Marktaktivitäten bündelt“, wurde der OMV-Chef zitiert. Demnach könnte OMV Gas Marketing & Trading aus dem Konzern herausgelöst und an den Staat abgetreten werden.

Stern-Idee: ÖVP NÖ dagegen, NEOS dafür

Die ÖBAG analysiere im Auftrag des Finanzministeriums verschiedene Handlungsoptionen, wie die Gasversorgung der Republik mittel- bis langfristig gesichert werden kann, sagte ein Sprecher der Beteiligungsholding zur APA. „Eine Übernahme der Verantwortung durch die Republik ist dabei auch eine der theoretischen Möglichkeiten, die analysiert wird.“

Gar nichts von Sterns Idee hält Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter und Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf (ÖVP). Stern habe mit seiner Aussage die Gesamtverstaatlichung der OMV in den Raum gestellt, meinte Pernkopf. „Weil eines wird natürlich nicht funktionieren: Quasi das schlechte Geschäft auf Kosten der Steuerzahler zu verstaatlichen und die Gewinne zu privatisieren.“ Stattdessen sollte die OMV einen Versorgungsauftrag erhalten, so Pernkopf.

NEOS-Energiesprecherin Karin Doppelbauer begrüßte den Vorschlag von OMV-Chef Alfred Stern, eine zentrale Stelle für die Versorgung Österreichs mit Gas auch für den nächsten Winter zu schaffen.