Warnung vor Fall der Strategie zur Pestizidreduktion

Die von der EU-Kommission im Juni 2022 anvisierte „Verringerung des Einsatzes und der Risiken von Pestiziden bis 2030“ um 50 Prozent wird durch eine Blockade von mehreren der 27 EU-Staaten – darunter auch Österreich – zumindest verschleppt, wenn nicht gar verunmöglicht. Davor warnte heute die Umweltschutzorganisation Global 2000 bei einer (Online-)Pressekonferenz zur EU-Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR).

Global 2000 forderte in einer Aussendung Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) auf, „die Blockadehaltung sofort zu beenden und die EU-Pestizidreduktion rasch und mutig auf den Weg zu bringen“.

Andernfalls würde auch die EU-Landwirtschaftsstrategie des Green Deal infrage gestellt. Die 50-prozentige Pestizidreduktion war bereits eine „Schlüsselmaßnahme“ der im Jahr 2020 vorgestellten Biodiversitätsstrategien, die SUR sollte diese Ziele rechtsverbindlich machen. Die Verordnung wäre die verbindlichere Nachfolge einer Regelung zum nachhaltigen Pestizideinsatz aus dem Jahr 2009, die sich als eher unwirksam erwiesen hatte.