Momentum beklagt Kaufkraftverlust für Arbeitslose

Nach Berechnungen des gewerkschaftsnahen Momentum Instituts ist der Wert des Arbeitslosengeldes wegen der Teuerung seit Beginn des Jahres um 16,4 Prozent gesunken.

Betroffenen stünden im Schnitt monatlich 176 Euro weniger zur Verfügung, schrieb das Institut heute in einer Aussendung. Die Denkfabrik forderte eine Anhebung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe auf mindestens 70 Prozent des letzten Nettogehalts. Außerdem solle es eine Inflationsanpassung geben.

Zurückzuführen sei der Wohlstandsverlust zu mehr als der Hälfte auf die verlorene Kaufkraft. Der Rest gehe auf den Abstieg in die Notstandshilfe zurück, erläuterte das Institut. Momentum kritisierte in diesem Zusammenhang, dass bisher weder das Arbeitslosengeld noch die Notstandshilfe an die Teuerung angepasst worden seien. Am heftigsten treffe es Langzeitarbeitslose. Aus dieser Gruppe seien 57 Prozent armutsgefährdet.

Generell hätten Arbeitslose mit der Inflation besonders zu kämpfen. „Die größten Preistreiber der Inflation sind Kosten für Energie, Wohnen und Lebensmittel. Das sind Ausgaben, die bei Arbeitslosen einen größeren Anteil ausmachen. Fast drei Viertel der Teuerung fallen für sie rein auf die kaum vermeidbaren Ausgabenbereiche zur Deckung der Grundbedürfnisse an“, so Momentum-Ökonom Jakob Sturn.