Sunak will Streikrecht in Großbritannien einschränken

Angesichts von Streiks in zahlreichen Branchen in Großbritannien will Premierminister Rishi Sunak das Recht zu Arbeitsniederlegungen einschränken. Seitdem er Regierungschef ist, arbeite er an „neuen harten Gesetzen, um die Menschen vor diesen Störungen zu schützen“, sagte Sunak gestern im britischen Parlament.

„Die Regierung war vernünftig. Sie hat die Empfehlungen eines unabhängigen Gremiums akzeptiert und in vielen Fällen höhere Lohnerhöhungen als im privaten Sektor gewährt“, sagte Sunak. Deshalb werde er entsprechende Maßnahmen ergreifen, falls sich die Gewerkschaften weiterhin „unvernünftig“ verhielten.

Immer wieder Streiks bei Post und Bahn

Vor allem bei der Post und der Bahn kommt es seit Monaten immer wieder zu Streiks. Die Gewerkschaften fordern deutliche Lohnerhöhungen im Einklang mit der Inflation, die zuletzt bei mehr als elf Prozent lag. Das lehnen die Arbeitgeber ab, die dafür Rückendeckung von der konservativen Regierung haben.

Die Eisenbahngewerkschaft RMT lehnte jüngst ein neues Angebot ab, das für zwei Jahre jeweils vier Prozent mehr Lohn vorsah. Sie rief ihre Mitglieder für kommende Woche zu zwei 48-Stunden-Streiks auf und kündigte zudem einen längeren Ausstand über die Weihnachtstage an. Am 15. und 20. Dezember wollen erstmals die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des unterfinanzierten Gesundheitsdiensts NHS die Arbeit niederlegen, am 21. dann die Rettungswagenfahrer. Bis Weihnachten wird an jedem Tag in einer Branche gestreikt.

Streik der Grenzpolizisten über Weihnachten und Silvester

Aber auch die Grenzpolizisten werden über Weihnachten sowie über Silvester einige der wichtigsten Flughäfen des Landes bestreiken, wie die Gewerkschaft PCS mitteilte. Den Angaben zufolge werden die Beamten, die vor allem für die Passkontrollen zuständig sind, die Arbeit in Birmingham, Cardiff, Manchester, Glasgow, Gatwick und Heathrow niederlegen.

Das soll ab dem 23. Dezember bis zum 26. Dezember der Fall sein sowie zu Silvester vom 28. bis zum 31. Dezember. Hintergrund ist die Forderung der Grenzbeamten vor allem nach einer zehnprozentigen Lohnerhöhung. Die Regierung hat bereits gewarnt, dass sie auf die Armee als Ersatz zurückgreifen werde, vor allem falls die Grenzpolizisten streiken sollten.