Perus Präsident Castillo will Parlament auflösen

Im Konflikt zwischen dem Parlament und der Regierung in Peru holt Präsident Pedro Castillo zum Schlag gegen den Kongress aus. Er werde das Parlament vorübergehend auflösen und eine Ausgangssperre verhängen, sagte der Staatschef in einer Ansprache heute. „Der Kongress hat den Rechtsstaat, die Demokratie und das Gleichgewicht zwischen den Staatsgewalten zerstört“, so Castillo.

Eigentlich hätten die Parlamentarier erneut über einen Misstrauensantrag gegen Castillo abstimmen sollen. Die Opposition sprach von einem Staatsstreich. Die Regierung des Linkspolitikers Castillo befindet sich in einem permanenten Machtkampf mit dem Parlament. Zuletzt verweigerte der Kongress dem Staatschef die Erlaubnis, zum Gipfel der Pazifik-Allianz nach Mexiko zu reisen, und ließ das Treffen damit platzen.

Der Präsident hat bisher bereits zwei Amtsenthebungsverfahren überstanden. Zwei von Castillos Vorgängern wurden in ähnlichen Verfahren ihres Amtes erhoben.