Größter Fondsmanager zieht sich aus Klimainitiative zurück

Der weltgrößte Fondsmanager Vanguard zieht sich aus einer wichtigen Brancheninitiative zur Bekämpfung des Klimawandels zurück. Der Finanzdienstleister mit Sitz in den USA erklärte nun, er wolle damit seine Unabhängigkeit demonstrieren und seine Ansichten für Anleger klarer stellen. Zudem könnten solche Initiativen Verwirrung stiften.

Unternehmen wie Vanguard waren zuletzt Druck etwa von Anlegern und US-Politikern aus den Reihen der Republikaner ausgesetzt, weil sie bei Auswahl und Verwaltung von Wertpapieren ökologische, soziale und Faktoren der guten Unternehmensführung (ESG) berücksichtigen.

Dabei geht es auch um den Vorwurf, dass manche Initiativen gegen Kartellvorschriften verstoßen. Der Ausstieg ist ein Rückschlag bei dem Versuch, die Branche zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu bewegen.

Die Kritik richtete sich auch gegen die als Net Zero Asset Managers (NZAM) bekannte Initiative. Sie soll Fondsfirmen ermutigen, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen und den Anstieg der globalen Temperaturen zu begrenzen.

Vanguard will „Klarheit“ schaffen

„Wir haben uns zum Rückzug aus der NZAM entschlossen, um unseren Anlegern die gewünschte Klarheit über die Rolle von Indexfonds zu verschaffen und darüber, wie wir über wesentliche Risiken, einschließlich klimabezogener Risiken, denken“, so Vanguard.

Zudem wolle man klarstellen, „dass Vanguard unabhängig über Themen spricht, die für unsere Anleger wichtig sind“. Noch im Mai hatte das Unternehmen mit Verpflichtungen geworben, die zu den NZAM-Zielen passen.

Vanguard-Konkurrenten wie BlackRock haben indes erklärt, ihre Beteiligung an NZAM stehe nicht im Widerspruch zu ihrer Unabhängigkeit. Ein Sprecher von BlackRock sagte, das Unternehmen bleibe Teil von NZAM.