Rotes Kreuz besucht Kriegsgefangene

Das Rote Kreuz hat Kriegsgefangene in Russland und der Ukraine besucht. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) heute mitteilte, konnte das Rote Kreuz in dieser und in der vergangenen Woche ukrainische Kriegsgefangene aufsuchen, um ihre Haftbedingungen zu überprüfen und ihre Familien zu benachrichtigen. Im selben Zeitraum seien auch russische Kriegsgefangene besucht worden. Weitere Besuche seien bis Ende Dezember geplant.

„Diese Besuche sind ein wichtiger Schritt nach vorne, um inmitten der Brutalität dieses internationalen bewaffneten Konflikts die Menschlichkeit zu wahren“, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric. Das IKRK machte keine Angaben dazu, unter welchen Bedingungen die besuchten Gefangenen festgehalten werden. Es teilte zunächst auch nicht mit, wie viele Gefangene besucht wurden und wo sie festgehalten werden.

Kritik von Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das IKRK mehrfach scharf kritisiert, weil die Organisation aus seiner Sicht nicht genug tut, um Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen zu erhalten. Das IKRK klagte auch selbst über mangelnden Zugang zu den Kriegsgefangenen in Russland und der Ukraine.

Die Genfer Konvention verpflichtet die Konfliktparteien bei internationalen bewaffneten Konflikten, dem IKRK unverzüglich Zugang zu Kriegsgefangenen zu gewähren und ihnen das Recht auf Besuche einzuräumen.