Schwere Randale in Griechenland nach Schuss auf Roma

In Griechenland haben heute zum zweiten Tag in Folge jugendliche Roma in zahlreichen Regionen des Landes gegen Polizeigewalt protestiert. Dabei kam es zu schweren Ausschreitungen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. In den westlichen Vororten Athens etwa wurde ein Bus angezündet und zwei weitere beschädigt.

In Thessaloniki sowie auf der Halbinsel Peloponnes besetzten Roma vorübergehend Autobahnen und andere wichtige Straßenverbindungen, wie griechische Medien berichteten. Die Demonstrierenden prangerten Diskriminierung der Roma-Minderheit durch die Behörden an.

Bursch in Lebensgefahr

Hintergrund ist ein Vorfall vom Montag in der Hafenstadt Thessaloniki, bei dem ein 16-jähriger Roma von einem Polizisten in den Kopf geschossen und schwer verletzt worden war. Der Bursch schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Der 16-Jährige war nach bisherigen Erkenntnissen mit seinem Auto von einer Tankstelle weggefahren, ohne 20 Euro für den getankten Sprit zu zahlen. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd soll ihm der Polizist von hinten durchs Fenster und die Kopfstütze in den Kopf geschossen haben. Der Beamte wurde festgenommen und wegen Totschlags angeklagt.