Weltkriegsveteran: Letzter britischer „Dambuster“ tot

Der letzte Überlebende der in Großbritannien legendären „Dambuster“-Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg ist tot. Wie britische Medien heute unter Berufung auf Familienangehörige berichteten, starb George Leonard „Johnny“ Johnson gestern im Alter von 101 Jahren in Bristol.

Er war der letzte Teilnehmer einer spektakulären „Dammbrecher“-Operation der Royal Air Force, bei der mehrere Talsperren in Deutschland bombardiert wurden.

George Leonard Johnson auf einem Foto vom 7. November 2017
IMAGO/I-Images/Pool

Die Angriffe fanden in der Nacht von 17. auf 18. Mai 1943 statt und galten als äußerst riskant und technisch schwierig. Erfolg hatten die „Dambusters“ vor allem an den Talsperren von Eder im deutschen Bundesland Hessen und Möhne in Nordrhein-Westfalen, die nach Treffern brachen.

Viele Tote – militärischer Nutzen umstritten

In den Flutwellen starben Schätzungen zufolge insgesamt etwa 1.300 Menschen, darunter etwa 700 Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa. Auch 53 Besatzungsmitglieder britischer Flugzeuge überlebten den Einsatz nicht.

Obwohl der militärische Nutzen der Aktion umstritten war, erlangte die „Operation Chastice“ (Operation Züchtigung) in Großbritannien legendären Ruhm. Ein Film mit dem Titel „The Dam Busters“ von 1955 verewigte den Heldenstatus der „Dammbrecher“ und zelebrierte besonders den Erfindergeist und die Tapferkeit, die hinter der minuziös geplanten Operation steckten.

Johnson, der seine Erinnerungen an die Operation in einem Buch festgehalten hatte, wurde 2017 von Queen Elizabeth II. mit einem Ritterorden ausgezeichnet.