Ein Spaziergänger in einer verschneiten Landschaft
APA/Barbara Gindl
Weißes Wochenende

Schnee bis in die tiefen Lagen

Am Wochenende wird es in Österreich zunehmend winterlich. Laut Prognose der ORF-Wetterredaktion ist vor allem an der Alpennordseite mit Schneefall zu rechnen. Bei eisigen Temperaturen und starkem Wind steigt aber auch die Lawinengefahr in einigen Bundesländern deutlich an.

Am Samstag überwiegen im ganzen Land die Wolken. Zunächst schneit es vor allem im Westen und Norden ein wenig. Am Nachmittag werden einerseits die Schneefälle an der Alpennordseite häufiger und kräftiger, andererseits beginnt es auch von Süden her in Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland immer häufiger zu regnen oder zu schneien.

Im Süden liegt die Schneefallgrenze zunächst zwischen 600 und 1.300 Metern, sinkt dann aber wie im Westen abends bis in tiefe Lagen. Der Wind frischt erst zum Abend hin am Alpenostrand etwas auf. Auf minus zwei bis plus fünf Grad in der Früh folgen Tagesmaxima von null bis vier Grad.

Ein Fahrzeug des Winterdienstes
APA/EXPA/Jfk
Am Wochenende dürfte der Winterdienst auf Straßen in ganz Österreich aktiv werden

Neuschnee in der Nacht auf Sonntag

Ab Sonntag wird es dann überall deutlich kälter – eisiger Wind verschärft das Kälteempfinden zusätzlich, berichtet die ORF-Wetterredaktion. Besonders kalt dürfte es in den Bergen werden – bei bis zu minus 14 Grad in 2.000 Metern Höhe und gar minus 20 Grad in 3.000 Metern Höhe.

Schneesituation Österreich

Ohne Klimaschutz nimmt die Dauer der Schneedecke bis 2100 um 90 Prozent ab. Somit gäbe es hier im Winter nur noch zwei Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. Bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens geht die Schneedeckendauer bis 2100 um 50 Prozent zurück. Damit wären in den tiefen Lagen pro Winter acht Tage mit Schneedecke zu erwarten.

Ein Tiefdruckwirbel, der sich über den Alpenostrand hinweg bis zur Ukraine verlagert, sorgt zudem vor allem vom Hochkönig bis in den Wiener Wald für teils kräftige Schneefälle. Alpensüdseitig und ganz im Westen klingen Schneefall bzw. Schneeregen hingegen rasch ab, einzelne Sonnenfenster gibt es am ehesten in Osttirol.

Am meisten Neuschnee kommt an der Alpennordseite zusammen – vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis ins Mostviertel. Zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee dürften hier fallen, in höheren Lagen auch mehr. Aber auch sonst reicht es laut ORF-Wetterredaktion größtenteils für ein paar Zentimeter – etwa im Westen von Wien – und damit zumindest für eine Schneeballschlacht. Knapp werden mit dem Neuschnee könnte es im Südosten Österreichs, von Unterkärnten übers Burgenland bis ins östliche Niederösterreich.

Lawinengefahr steigt erheblich an

Die Gefahrenstellen sind an diesem Wochenende laut Fachleuten für Wintersportlerinnen und -sportler nur schwer zu erkennen, der Schein würde oftmals trügen. Sie raten daher zu Vorsicht im Gelände. Bis Sonntagmittag sind etwa in Salzburg verbreitet bis zu 20 Zentimeter Neuschnee angekündigt, dazu dominiert kräftiger Wind aus Norden und Nordwest.

Dieser verfrachtet den Neuschnee, sagt Matthias Walcher vom Lawinenwarndienst: „Der Wind lagert auf einer schwachen Schneedecke Oberflächenreif ab. Dadurch entstehen vermehrt Gefahrenstellen, wo eine Lawinenauslösung bereits durch einen einzelnen Wintersportler wahrscheinlich ist.“ Mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Lawinenwarnschild
ORF.at/Carina Kainz
Wintersportlerinnen und -sportler müssen am Wochenende aufpassen

Auch der Lawinenwarndienst des Landes Kärnten warnt dieses Wochenende vor lokalen Triebschneeablagerungen und appelliert an die Eigenverantwortung – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Vielfach liege noch wenig Schnee, und dadurch gebe es Verletzungsgefahr durch Steinkontakt, so auch Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Letzte Schneeschauer am Wochenbeginn

Zu Wochenbeginn wechseln dann Sonne und Wolken. Letzte Schneeschauer sind nördlich der Alpen möglich.

Dort, wo es mehrere Zentimeter Neuschnee gibt, bleibt der Schnee wohl auch einige Tage liegen, so die ORF-Wetterredaktion. Am Montag und Dienstag wird zudem in weiten Teilen Österreichs Dauerfrost erwartet. Alpensüdseitig und teilweise auch im Osten gibt es hingegen einige Auflockerungen, am sonnigsten wird es voraussichtlich in Kärnten, der südlichen Steiermark und im Südburgenland.

Temperaturen „keinesfalls ungewöhnlich“

Die Temperaturen liegen in den kommenden Tagen teilweise deutlich unter dem langfristigen Temperaturmittel – in den meisten Landeshauptstädten werden Anfang kommender Woche Höchstwerte von nicht mehr als null Grad erwartet. Solche Kaltluftausbrüche sind zu dieser Jahreszeit laut ORF-Wetterredaktion aber keinesfalls ungewöhnlich. So gab es erst im letzten Jahr eine ähnliche Wetterlage. Im langjährigen Mittel gibt es in den Landeshauptstädten zu dieser Jahreszeit etwa zwei bis plus fünf Grad.

Ob es dieses Jahr wieder einmal weiße Weihnachten geben könnte, ist allerdings noch ungewiss. Aus heutiger Sicht könnte uns am 24. sowohl winterliche Kälte als auch milde Luft erreichen, so die ORF-Wetterredaktion. Prinzipiell sind die Tage mit Schneedecke in den vergangenen Jahren in Österreich immer weniger geworden und werden in Zukunft wohl noch seltener werden, wie eine Auswertung der „Future Snow Cover Evolution in Austria“ zeigt.