Bei einem Polizeieinsatz im Norden des Kosovo ist eine Patrouille unter Beschuss geraten und ein Polizist verwundet worden. Ein Angehöriger der kosovarischen Polizei wurde „leicht verletzt (…), und am Polizeiauto entstand erheblicher Sachschaden“, wie die kosovarische Polizei gestern mitteilte. Demnach eröffneten die Angreifer das Feuer mit Gewehren aus einem Auto heraus.
Die Polizisten – die vorwiegend der albanischen Bevölkerungsmehrheit angehörten – waren in den Norden des Landes entsandt worden, um serbische Polizeibeamte zu ersetzen, die wegen eines Streits um Autokennzeichen kollektiv ihr Amt niedergelegt hatten. Der Kosovo will rund 10.000 Angehörige der serbischen Minderheit verpflichten, nicht mehr mit serbischen Nummernschildern zu fahren, sondern solche der Republik Kosovo zu akzeptieren. Die Serbinnen und Serben im Norden des Kosovo erkennen die Autorität der Regierung in Pristina jedoch nicht an.
Obwohl der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti zustimmte, die Umsetzung der Kennzeichenentscheidung um mehrere Monate zu verschieben, waren serbische Beamte und Polizisten nicht auf ihre Posten zurückgekehrt.
Die Entsendung der kosovarischen Polizisten könnte die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina weiter anheizen. Der Leiter des serbischen Regierungsbüros für den Kosovo, Petar Petkovic, verurteilte den Polizeieinsatz im Norden und drohte mit einer möglichen Rückkehr serbischer Streitkräfte in die Region.