Ethnische Spannungen: Wahlen im Kosovo verschoben

Wegen wachsender ethnischer Spannungen werden die ursprünglich für 18. und 25. Dezember im Norden des Kosovo geplanten Kommunalwahlen auf April verschoben. Das teilte Staatspräsidentin Vjosa Osmani heute nach Beratungen mit den politischen Parteien in Prishtina mit. Das genaue Datum werde später mitgeteilt.

Die Wahlen wurden notwendig, weil die serbischen Bürgermeister und Gemeindevertreter in vier Gemeinden im Nordkosovo ihre Ämter niedergelegt hatten. Damit hatten sie gegen eine inzwischen ausgesetzte Kfz-Kennzeichenverordnung der Regierung in Prishtina protestiert. Mehrere westliche Diplomaten hatten zuvor zum Aufschub dieser Wahlen aufgerufen. Osmani berief sich zudem auf Analysen der Polizei und der Geheimdienste zur Gefahrenlage.

In der Nacht zum Freitag hatten serbische Militante in der Gemeinde Zvecan auf eine kosovarische Polizeistreife geschossen. Ein Polizist erlitt dabei leichte Verletzungen, das Fahrzeug der Beamten wurde schwer beschädigt. Am Dienstag hatten militante Serben mit Schüssen in die Luft Wahlhelfer und Polizisten vertrieben, die die Wahlen vorbereiten wollten.