Vulkan Fuego in Guatemala
APA/AFP/Johan Ordonez
Guatemala

Vulkan Fuego ausgebrochen

In Guatemala ist der Vulkan Fuego ausgebrochen. Die Behörden meldeten am Wochenende konstante Explosionen, eine bis zu 500 Meter hohe Lavafontäne sowie eine Aschesäule, die über zwei Kilometer weit in den Himmel aufsteigt. Nach dem Ausbruch stellte der wichtigste Flughafen des Landes, La Aurora, in der Hauptstadt Guatemala-Stadt vorerst seinen Betrieb ein.

Nahe der Start- und Landebahn sei Asche niedergegangen, teilte die nationale Luftfahrtbehörde am Sonntag mit. Auch eine wichtige Fernstraße wurde gesperrt. Wegen der Sperrung des internationalen Flughafens La Aurora mussten mindestens zwei Flüge umgeleitet werden. Mehrere Abflüge mussten verschoben werden.

Auf eine Evakuierung der angrenzenden Gemeinden wurde aber zunächst verzichtet. Der 3.763 Meter hohe Volcan de Fuego (Feuervulkan) liegt rund 35 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Von dort aus ist der aktive Vulkan gut zu sehen. Er zählt zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen Zentralamerikas: Bei einem verheerenden Ausbruch im Juni 2018 waren Hunderte Menschen ums Leben gekommen – 215 Leichen wurden gefunden, etwa ebenso viele Menschen gelten bis heute als vermisst.

Es war der schwerste Ausbruch seit 40 Jahren. Mehr als 12.000 Menschen mussten die Umgebung des Vulkans verlassen. Die Eruption dauerte fast 17 Stunden, es entwickelten sich pyroklastische Ströme. Dabei werden beim Austritt aus dem Krater Gesteinsbrocken und Magma durch die Wucht zu besonders feiner vulkanischer Asche zerrissen. Diese bewegt sich dann mit den austretenden Gasen mit enormen Geschwindigkeiten von bis zu 700 km/h hangabwärts und entwickelt eine riesige Zerstörungskraft.

Vulkan Fuego in Guatemala
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Bild vom Ausbruch in der Nacht

Zwei weitere Vulkane sind derzeit in dem zentralamerikanischen Land aktiv: der rund hundert Kilometer westlich von Guatemala-Stadt gelegene Santiaguito sowie der Pacaya 20 Kilometer südlich der Hauptstadt.

Auch aus dem Weltall ist die Eruption zu sehen

Auch der Vulkan Lascar in Chile verzeichnete am Samstag zunehmende Aktivität. Laut dem geologischen Dienst löste der etwa 1.100 Kilometer nördlich von Santiago in den Anden gelegene Vulkan am Mittag leichte Erdstöße aus und spuckte eine 6.000 Meter hohe Gas- und Aschewolke aus.

Die Behörden hoben die Alarmstufe auf Gelb – Orange und Rot sind die beiden höchsten – an und errichteten einen Sperrbezirk von fünf Kilometern um den Krater. Zudem gaben sie für den Flugverkehr eine Warnung vor der Aschewolke aus. Zuletzt war der rund 70 Kilometer von einem beliebten Touristenzentrum entfernte Lascar 1993 ausgebrochen. Weiter südlich galten zudem weiterhin gelbe Warnstufen für die Vulkangruppe Nevados de Chillan sowie für den Vulkan Villarrica.