Ukrainische Truppen greifen besetzte Stadt Melitopol an

Ukrainische Truppen haben die von Russland besetzte Stadt Melitopol im Südosten der Ukraine angegriffen. Nach Angaben der von Russland installierten Besatzungsverwaltung wurden dabei zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Auch der im Exil befindliche ukrainische Bürgermeister der strategisch wichtigen Stadt, Iwan Fedorow, bestätigte den gestern Abend begonnenen Angriff und sprach von Dutzenden getöteten „Invasoren“. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht.

Luftverteidigungssysteme hätten zwei ukrainische Raketen zerstört, teilte Jewgeni Balizky, der von der russischen Regierung ernannte Gouverneur des besetzten Teils der Region Saporischschja, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Vier Raketen hätten ihr Ziel erreicht. So sei ein Erholungszentrum bei dem ukrainischen Angriff mit HIMARS-Raketen zerstört worden.

Exilbürgermeister: Kirche getroffen

Der im Exil lebende Bürgermeister Fedorow teilte auf Telegram mit, bei dem Angriff sei eine Kirche getroffen worden. Diese hätten die russischen Besatzer in einen Versammlungsort umgewandelt.

Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS gehören zu den effektivsten Waffen, die die Ukraine einsetzt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, in den vergangenen 24 Stunden hätten seine Luftverteidigungskräfte in der Nähe der Städte Donezk und Melitopol fünf von HIMARS abgefeuerte Raketen abgefangen.

Melitopol strategisch wichtig

Olexij Arestowytsch, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte, Melitopol sei der Schlüssel zur Verteidigung des Südens der Ukraine. Die Stadt ist ein wichtiges Industrie- und Verkehrszentrum und seit März von Russland besetzt.

„Die gesamte Logistik, die die russischen Streitkräfte im östlichen Teil der Region Cherson und bis zur russischen Grenze in der Nähe von Mariupol verbindet, wird darüber abgewickelt“, sagte Arestowytsch in einer Videoaufnahme in den sozialen Netzwerken. „Wenn Melitopol fällt, bricht die gesamte Verteidigungslinie bis nach Cherson zusammen. Die ukrainischen Streitkräfte erhalten einen direkten Weg zur Krim.“