Tote bei Protesten in Peru

Bei Protesten gegen die neue Präsidentin Dina Boluarte in Peru sind in der südlichen Stadt Andahuaylas zwei Menschen getötet worden, darunter ein Teenager. Fünf weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei gestern mitteilte.

Die Teilnehmer der landesweiten Kundgebungen verlangten Neuwahlen und die Freilassung des ehemaligen Präsidenten Pedro Castillo, der sich seit Donnerstag in Untersuchungshaft befindet. Sie forderten den Rücktritt seiner Nachfolgerin Boluarte und riefen zu einem landesweiten Streik auf.

„Wir bedauern den Tod von zwei Menschen (…) bei den Zusammenstößen. Ich bitte die Bevölkerung, ruhig zu bleiben“, sagte Innenminister Cesar Cervantes im Radiosender RPP.

Demonstranten in einer Wolke aus Tränengas in Lima
APA/AFP/Ernesto Benavides

Handgreiflichkeiten im Parlament

In der Hauptstadt Lima demonstrierten zwischen 1.000 und 2.000 Menschen vor dem Kongress und riefen: „Castillo, du bist nicht allein, das Volk steht hinter dir.“ Eine Notsitzung im Kongress zur Lage im Land war gestern nach Handgreiflichkeiten unterbrochen worden. In Onlinediensten veröffentlichte Bilder zeigten, wie ein Mann einem anderen von hinten einen Fausthieb versetzt und es zu Gedränge kommt.

Castillo vom Kongress des Amtes enthoben

Castillo war am Mittwoch vom Parlament wegen „moralischer Unfähigkeit“ des Amtes enthoben und später festgenommen worden. Seine bisherige Stellvertreterin Boluarte wurde kurz darauf als seine Nachfolgerin vereidigt.

Am Donnerstag erklärte das oberste Gericht des Landes, dass es sieben Tage Untersuchungshaft gegen Castillo verhängt habe. Dem linksgerichteten Politiker werden „Rebellion und Verschwörung“ vorgeworfen.