Zweite Hinrichtung im Iran in Zusammenhang mit Protesten

Im Iran ist ein zweiter Mann im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Führung des Landes hingerichtet worden. Er wurde heute öffentlich gehängt, wie der Pressedienst der Justiz mitteilte. Er war wegen der Tötung von zwei Mitgliedern der Sicherheitskräfte zum Tode verurteilt worden.

Am Donnerstag hatten die Behörden erstmals einen Teilnehmer der seit Mitte September anhaltenden Proteste exekutiert. Er soll ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Miliz mit einem Messer verletzt und eine Straße in Teheran blockiert haben.

NGO: Über 20 Hinrichtungen geplant

Amnesty International spricht von „Scheinprozessen, die darauf abzielen, diejenigen einzuschüchtern, die an dem Volksaufstand teilnehmen, der den Iran erschüttert hat“. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation will der Iran mehr als 20 Menschen hinrichten lassen.

Entzündet hatten sich die Proteste am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die Religionspolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.

Die Proteste weiteten sich rasch zur größten Herausforderung für die Führung des Landes seit Jahrzehnten aus. Hunderte Menschen sind inzwischen ums Leben gekommen. Der Iran macht den Westen und insbesondere die USA für die Unruhen verantwortlich.