UNO: Über 11.000 Kinder im Jemen getötet oder verletzt

Seit der Eskalation des Bürgerkrieges im Jemen vor fast acht Jahren sind nach Angaben der Vereinten Nationen in dem Land mehr als 11.000 Kinder getötet, verstümmelt oder verletzt worden. „Die tatsächliche Zahl der Opfer dieses Konflikts ist wahrscheinlich weitaus höher“, sagte das Kinderhilfswerk UNICEF heute.

Tausende Kinder hätten ihr Leben verloren, Hunderttausende weitere seien vom Tod durch vermeidbare Krankheiten oder Hunger bedroht, sagte UNICEF-Direktorin Catherine Russell.

Etwa 2,2 Millionen jemenitische Kinder sind laut der UNO-Organisation akut unterernährt, jedes vierte Kind ist unter fünf Jahre alt, und die meisten sind von Cholera, Masern und anderen durch eine Impfung vermeidbaren Krankheiten bedroht. Knapp 4.000 Buben seien zudem seit 2015 rekrutiert worden, um als Kindersoldaten im Krieg zu kämpfen.

In einer früheren Bilanz der UNO war von mehr als 10.200 getöteten, verletzten oder verstümmelten Kindern die Rede gewesen.

484,4 Millionen Dollar für Hilfe benötigt

„Damit die Kinder im Jemen auch nur die geringste Chance auf eine menschenwürdige Zukunft haben, müssen die Konfliktparteien, die internationale Gemeinschaft und alle, die Einfluss haben, dafür sorgen, dass sie geschützt und unterstützt werden“, sagte Russell und fügte hinzu, dass UNICEF „dringend“ 484,4 Millionen US-Dollar (rund 460 Mio. Euro) benötigt, um auf die humanitäre Krise zu reagieren.