Kiew: Russland setzt „letzte Hoffnung“ in Stromausfälle

Russland setzt nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei der Invasion der Ukraine seine letzte Hoffnung auf die Zerstörung der Stromversorgung. Die jüngsten Raketenangriffe auf die Infrastruktur seines Landes bezeichnete Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache als „Terrortaktik“ und ergänzte: „Russland zählt weiter auf Stromausfälle. Das ist die letzte Hoffnung der Terroristen.“

„Nach jedem russischen Angriff stellen wir das System wieder her, so weit wie möglich“, sagte er. Es werde alles getan, um neue Ausrüstung ins Land zu bringen, um die Schäden zu reparieren. Dennoch sei zu bedenken, dass Russland seine Terrortaktik nicht aufgegeben hat. „Das Ausbleiben massiver Raketenangriffe bedeutet nur, dass sich der Feind auf neue vorbereitet und jederzeit zuschlagen kann“, so Selenskyj.

Schnelle Hilfe erforderlich

Die Ukraine benötigt Ministerpräsident Denys Schmyhal zufolge schnelle Hilfe im Umfang von einer Milliarde Dollar zur Wiederherstellung der kritischen Infrastruktur. Die Hälfte der Summe sei für Strom und die andere Hälfte für Wärme, erklärte er in einer Ansprache an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Schmyhal verwies auf die Schäden durch russische Angriffe. „Die vordringliche Priorität ist jetzt die Überlebensphase – die schnelle Wiederherstellung der kritischen Infrastruktur und des Energiesektors, um den Winter zu überstehen.“