Mehrheit der Hochschulen verwendet Plagiatssoftware

Mehr als die Hälfte der Hochschulen gibt an, alle Abschlussarbeiten ihrer Studentinnen und Studenten mittels einer Plagiatssoftware zu überprüfen.

Das ist eines der Ergebnisse einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zu Plagiatsprüfung und -prävention. Weiteres Resultat: Je stärker das Thema institutionell an einer Hochschule verankert ist, desto mehr präventive Maßnahmen zur Plagiatsvermeidung und Kursangebote gibt es an den betreffenden Einrichtungen.

Zeigt „nur“ Übereinstimmungen

Basis der vom Bildungsministerium beauftragten Untersuchung war eine im Sommer 2021 online durchgeführte Umfrage unter allen 73 öffentlichen und privaten Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in Österreich.

Insgesamt haben 93 Prozent der Hochschulen mindestens eine Plagiatssoftware wie Turnitin und PlagScan im Einsatz – wobei diese Instrumente nicht Plagiate an sich anzeigen, sondern „nur“ Textübereinstimmungen, die auch durch korrektes Zitieren entstehen können. Die Kontrolle der Arbeit anhand der Ergebnisse obliegt immer den Beurteilenden.

Auch Angebot für Selbsttests

Der Umfang des Einsatzes der Software unterscheidet sich aber je nach Hochschule: So gaben etwa 56 Prozent der Einrichtungen an, alle Abschlussarbeiten (Bachelor, Master, Diplom und gegebenenfalls Doktorat) damit zu überprüfen. Ein weiteres Fünftel führt zumindest stichprobenartige Überprüfungen von Abschlussarbeiten durch.

Seminararbeiten und Prüfungen werden an 40 Prozent der Hochschulen entweder flächendeckend oder stichprobenartig geprüft. Bei weiteren 25 Prozent gilt das zwar für Seminararbeiten, aber nicht für schriftliche Prüfungen. Ein Viertel der Hochschulen bietet ihren Studierenden kostenlose Selbsttests ihrer Arbeiten mit Plagiatssoftware an.