Peking: Fünf Chinesen bei Anschlag in Kabul verletzt

Bei dem Anschlag auf ein Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul gestern sind nach Angaben aus Peking auch fünf Chinesinnen und Chinesen verletzt worden. Zudem seien „mehrere“ afghanische Soldaten und Polizisten getötet worden, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin heute vor der Presse in Peking.

Er forderte die Taliban-Regierung auf, den Anschlag zu untersuchen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Maßnahmen zu ergreifen, um chinesische Staatsbürger zu beschützen.

IS bekannte sich zu Selbstmordanschlag

Angesichts der Sicherheitslage appellierte der Sprecher zugleich an alle Chinesen in Afghanistan, so schnell wie möglich das Land zu verlassen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zu dem Selbstmordanschlag bekannt, wie die auf Onlinepropaganda von Extremisten spezialisierte SITE Intelligence Group berichtete. Demnach richtete sich der Anschlag vor allem gegen in dem Hotel untergebrachte Chinesen.

Die Angaben zu den Opferzahlen gingen weit auseinander. Während der IS nach SITE-Angaben 30 Menschen getötet oder verletzt haben will, wurden laut Taliban drei Angreifer getötet und zwei in Panik flüchtende ausländische Gäste beim Sprung aus den Hotelfenstern verletzt.

Aus einem Krankenhaus hieß es, nach dem Anschlag seien 21 Patienten eingeliefert worden, von denen drei bereits tot waren. Der IS hat seine Angriffe auf Zivilisten, darunter auch ausländische Staatsbürger in Afghanistan, seit der Machtübernahme der Taliban verstärkt.